Sanfte VoIP-Migration mit Gateways

06.10.2005
Von Hans-Jörg Schilder

Die so entstandene Hybridlösung ermöglicht die Erreichbarkeit der Teilnehmer über VoIP ohne Kenntnis spezieller IP-Adressen. Aber nicht nur der Einsatz von ENUM und die SIP-Anbindung war Neuland. Der Hamburger Technopark war zudem einer der Pilotanwender der "Bluefire 1000". Dabei handelt es sich um ein VoIP-Gateway auf Linux-Basis, das die HST High Soft Tech in Bremerhaven herstellt.

Drei Wege zu VoIP

Um VoIP im Unternehmen zu nutzen, stehen dem Anwender im Prinzip drei unterschiedliche Ansätze zur Verfügung:

• Managed Services: Diese auch als "IP Centrex" bezeichnete Lösung lagert die TK-Anlagenfunktion zu einem Provider aus. In dessen Rechenzentrum werden alle Dienste beziehungsweise TK-Anlagenfunktionen bereitgestellt. Die Zuführung zum Rechenzentrum erfolgt über IP-Leitungen. Der Kunde bucht Endgeräte und Dienste.

• Hybridlösung: In dieser Variante kann die TK-Anlage beide Techniken (VoIP und ISDN) bedienen. Oft werden VoIP-Gateways eingesetzt, um vorhandene Anlagen um die Funktion VoIP zu erweitern.

• VoIP-TK-Anlagen: Diese reinen IP-Anlagen bedienen ausschließlich die VoIP-Techniken. Die vorhandene LAN-Infrastruktur wird für die Anschaltung der Endgeräte genutzt. Amtsseitig erfolgt die Übergabe der Gespräche meistens per SIP-Trunk.

Die Box enthält vier Standard-ISDN-Anschlüsse, die gegenüber der Telefonanlage als Amt fungieren. Auf der IP-Seite wurde das VoIP-Gateway in der demilitarisierten Zone (DMZ) platziert. Als DMZ wird ein Bereich bezeichnet, der zwischen zwei Firewalls liegt. IP-seitig ist der Technopark direkt an das SDH-Glasfasernetz (Synchronous Digital Hierarchy) der Hansenet mit 10-Mbit/s angebunden. "Trotz zeitweise starker Auslastung der Internet-Leitung durch einen Mieter, der 3D-Filme fürs Fernsehen entwickelt", so Birkels praktische Erfahrungen, "stellen wir keine Qualitätsunterschiede gegenüber ISDN-Gesprächen fest."

Gute Erfahrungen mit VoIP