Kein April-Scherz

Samsungs Tinder-App für Kühlschränke

06.02.2019
Von 
Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.
Mit Refrigerdating hat Samsung eine neue App vorgestellt, bei der man sich per Kühlschrankinhalt auf Partnersuche begibt.

Zeig mir den Inhalt deines Kühlschranks und ich verrate Dir, ob du zu mir passt...

Das ist das Prinzip der neuen Partnersuche-App Refrigerdating, die Samsung für seine modernen Kühlschränke mit Smart-Home-Verbindung vorgestellt hat. Die Samsung-Kühlschränke besitzen eine interne Kamera, die den Inhalt des Kühlschranks fotografiert und dann bei Refrigerdating hochlädt. Anhand dieses Fotos begibt sich der Dienst auf die Suche nach einem passenden Partner.

Tinder für Kühlschränke - jetzt von Samsung
Tinder für Kühlschränke - jetzt von Samsung
Foto:

Das Innere zählt also, irgendwie. Zumindest das Innere des Kühlschranks, wie Samsung auf der Info-Seite zur Partnersuche-App betont. Wer mitmacht, der erhält nach dem Upload eines Fotos passende Partnerangebote präsentiert. Zwar nicht direkt Fotos vom möglichen nächsten Partner, aber zumindest mal ein Foto vom Inneren des Kühlschranks.

Das Prinzip ähnelt hier dem von Tinder: Der Nutzer sieht ein Foto vom Kühlschrankinneren des potenziellen Partners und kann dieses mit einem Rechtswisch liken. Bei einem Match wird dann die Verbindung zwischen den beiden Turteltauben vermittelt.

Wie im richtigen Leben sollte man vielleicht das Innere des Kühlschranks in einen vorzeigbaren Zustand bringen, bevor man sich auf die Partnersuche macht. Verschimmeltes Essen oder ein Kühlschrank voller Bier dürfte die Flirtchancen eher verschlechtern. Andererseits: Vielleicht kommt die ehrliche Art und Weise auch beim Gegenüber gut an.

Samsung warnt jedenfalls vor allzu großen Betrügereien und man solle sich ehrlich präsentieren. "Wenn das funktionieren soll, muss es echt sein. Betrug und Beziehungen passen nicht gut zusammen", erklärt Samsung.

Außerdem wird beispielsweise empfohlen, dem potenziellen Partner Komplimente zu machen, falls man etwas in seinem Kühlschrank erblickt, was die eigene Fantasie in Wallung bringt. Ein Eisbrecher könnte etwa sein: "Hey, ich liebe diese scharfe Taco-Sauce, da fällt mir mein Austauschsemester in Mexiko ein".

Das Beispiel ist nicht von uns, das hat sich Samsung ausgedacht...

Elitepartner war gestern

Die Refrigerdating-App von Samsung ist für Kühlschränke des Herstellers verfügbar, die die Samsung Family Hub unterstützt. Diese Kühlschränke sind gar nicht so günstig und erst ab 2.000 Euro aufwärts erhältlich, wie unsere kurze Amazon-Recherche ergab.

Oder anders ausgedrückt: Wer als Single einen solchen Kühlschrank besitzt, der verdient gut und kann bei Nutzung von Refrigerdating einen entsprechend gut verdienenden Partner erwarten. Zumindest finanziell weiß man also, in welcher "Liga" man sich auf die Partnersuche begibt. Bei Elitepartner findet man gemäß Werbung "Partner mit Niveau", mit Refrigerdating eher Partner mit einem guten Job, einem guten Erbe und/oder einem vermögenden Ex-Partner.

Wer hat's erfunden?

Die Idee stammt übrigens aus Schweden - einem Land, in dem es besonders viele Single-Haushalte gibt, zumindest laut den Statistiken, auf die Samsung verweist. Die App selbst gibt es aber nicht nur für schwedische einsame Herzen, sondern auch für Kühlschrankbesitzer weltweit. (PC-Welt)