Samsung rüstet den UMPC auf

20.03.2007
Zusammen mit Microsoft und Intel versuchen die Südkoreaner, mit einer neuen Gerätegeneration den UMPC-Formfaktor zu etablieren.

Samsung hat dieses Jahr auf der CeBIT seinen neuen Ultra-Mobile PC (UMPC) "Q1 Ultra" angekündigt. Dabei handelt es sich um die zweite Generation der Kleinstrechner. Vergangenes Jahr hatten UMPCs unter dem Codenamen "Origami" in Hannover für einen kurzen CeBIT-Hype gesorgt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte mit einem "Q1" von Samsung vor Kameras posieren müssen. Allerdings waren die ersten UMPC-Modelle für die wenig überzeugende technische und optische Ausgereiftheit gerügt worden.

Die Südkoreaner räumten nun ein, dass einige Nutzer Kritik geübt hätten, etwa an der alten Fingerschnittstelle, der Laufzeit der Akkus und der Größe des Geräts. Dank der zweiten Generation, die mit 690 Gramm fühlbar leichter als der Vorgänger ausgefallen ist, soll es nun besser werden. Der neue Q1 Ultra erinnert in den Händen an ein Lenkrad im Auto, die (nicht übermäßig großen) Tasten an den oberen Frontseiten lassen sich mit den Daumen bedienen. In der Mitte befindet sich das Sieben-Zoll-Display (1024 mal 600 Pixel), das auf Berührungen reagiert.

Die Akkulaufzeit wurde auf vier Stunden verlängert. Zwei Kameras und zwei Lautsprecher sind nun im Gehäuse enthalten, ferner ein GPS-Chip für die Navigation sowie ein Fingerabdruck-Scanner. Bluetooth, WLAN und sogar das schnelle UMTS namens HSDPA verbinden den Kleinstrechner mit der Außenwelt. Informationen des Nutzers kommen per Schrifterkennung oder mittels der Tasten in das Gerät. Der Arbeitsspeicher ist 1 GB groß, die Festplatte fasst 60 GB.

Treiber der UMPC-Bewegung sind die IT-Konzerne Microsoft und Intel. Daher läuft Samsungs Ultra auch unter "Windows Vista". Die neue Benutzeroberfläche sieht wesentlich frischer und spezialisierter aus als die alte XP-Version. Auch bootet das Gerät jetzt deutlich schneller hoch und runter. Fazit: Wenn Samsung den Ultra-UMPC mit den heutigen Spezifikationen bereits 2006 hätte vorweisen können, wäre der Hype zur CeBIT auch nicht so schnell wieder kollabiert. Allmählich wird der neue Formfaktor interessant, zumindest ist das große Potenzial erkennbar. Als Auslieferungstermin wurde Mai genannt. Nicht entschieden ist der genaue Preis, er liegt in der Größenordnung zwischen 1100 und 1300 Euro. (ajf)