Systemkamera

Samsung NX10 im Test

16.05.2010
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Samsungs erste kompakte Wechselobjektiv-Kamera NX10 hat lange auf sich warten lassen - der Markt scheint fest in der Hand der Konkurrenten Olympus (Pen) und Panasonic (G-Micro-System). PC-WELT hatte die NX10 mit APS-C-Sensor im Test.

Samsung NX10: Testbericht

Vor über zwei Jahren hat Samsung erstmals von der NX10 gesprochen - der ersten "spiegellosen Spiegelreflexkamera" aus dem eigenen Haus, die Wechselobjektive einsetzt. Anders als die Konkurrenz von Olympus und Panasonic verwendet Samsung bei der NX10 einen APS-C-Sensor. Dieser soll laut Hersteller besonders lichtempfindlich sein, dabei aber wenig Bildrauschen produzieren.

Bildqualität: Dieses Versprechen hat Samsung gehalten. Die NX10 schnitt bei den Rauschmessungen selbst bei hoher Lichtempfindlichkeit sehr gut ab. Sogar ISO 3200 lässt sich ohne große Bildfehler einsetzen. Darüber hinaus war die Eingangsdynamik sehr hoch, die Systemkamera kann also auch kontrastreiche Motive mit allen Details darstellen, ohne dass Lichter und Schatten absaufen. Die Ausgangsdynamik, die Anzahl der Helligkeitsstufen zwischen den hellen und dunklen Bildbereichen, war befriedigend.


Die große Schwäche der Samsung NX10 war jedoch ihre Auflösung. So erzielte die Systemkamera mit dem Kit-Objektiv 18-55 mm einen sehr niedrigen Wirkungsgrad von 50,2 Prozent, der umgerechnet einer Auflösung von 3,5 Megapixeln entspricht.


Handhabung: Im Vergleich zu herkömmlichen Spiegelreflexkameras ist die Samsung NX10 zwar sehr kompakt und leicht. Die Kompaktklasse der Konkurrenz (Olympus Pen E-P1, E-P2 und E-PL1 sowie Panasonic Lumix DMC-GF1) hat gewichtsmäßig jedoch weiterhin die Nase vorn - um etwa 100 Gramm. Das kommt daher, dass Gehäuse und Objektive bei der Samsung NX10 etwas größer sind.

Ausstattung: Die Samsung NX10 besitzt einen elektronische Sucher und einen OLED-Bildschirm mit 7,2 Zentimetern Diagonale - zwei Vorteile der etwas größeren Bauform. Der Monitor arbeitet zudem mit einer Aktiv-Matrix, die höhere Kontraste verspricht. Einen Bildstabilisator hat das Gehäuse der Samsung NX10 nicht. Hier müssen Sie auf Objektive zurückgreifen, die die Stabilisierung übernehmen können.

Der Videomodus der Systemkamera zeichnet Filme mit 1280 x 720 Bildpunkten und 30 Bildern pro Sekunde auf. Außerdem lassen sich bei der Samsung NX10 Blenden- und Zeitvorwahl einsetzen, Sie fokussieren über einen Objektivring. Eine zuschaltbare Funktion reduziert Windgeräusche. Für den Anschluss am Fernseher steht eine HDMI-Schnittstelle zur Verfügung.

Fazit: Samsungs erste spiegellose Systemkamera machte einen guten Eindruck, auch wenn sie - zumindeste mit dem Kit-Objektiv - eine zu niedrige Auflösung erzielte. Das Rauschverhalten war dagegen sehr gut, und auch der Dynamikumfang konnte überzeugen.

Alternativen: Die Panasonic Lumix DMC-GH1 kostet zwar knapp 1300 Euro. Dafür bekommen Sie die Systemkamera aber mit dem Zoom-Objektiv 14-140 mm und einer Full-HD-Videofunktion. Die Bildqualität war dagegen bei der Samsung NX10 etwas besser, vor allem hinsichtlich des Bildrauschens.

Varianten: Samsung NX10 mit Objektiv 18-55 mm