Doppelkern-Netbook

Samsung NF310 im Test

27.01.2011
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Schöner und schneller als andere Netbooks will das Samsung NF310 sein. Dafür ist es aber auch teurer: Lohnt sich der Aufpreis? Der Test zeigt es.

429 Euro kostet das Samsung NF310: Ein happiger Preis für ein Netbook. Allerdings unterscheidet sich das Gerät auch deutlich von anderen Mini-Notebooks: Auffällig ist beispielsweise das elegante Design, das sich im geschwungenen Gehäuse und der gebürsteten Alu-Optik der Handballenablage zeigt. Außerdem besitzt der Bildschirm des NF310 eine höhere Auflösung als bei einem Netbook üblich. Und nicht zuletzt arbeitet es mit einem Doppelkern-Prozessor.

Kein großer Dauerläufer

Nichts Besonderes bot das Samsung NF310 im Akkutest: Das lag aber nicht daran, dass der Doppelkern-Prozessor ein großer Stromfresser ist. Im Samsung-Netbook steckt ein 6-Zellen-Akku in Standardgröße (48 Wattstunden): Damit sind für das Samsung NF310 wie für die meisten Netbooks eben nur knapp acht Stunden Laufzeit beim WLAN-Surfen drin. Nur Netbooks mit einem größeren Akku erreichen zehn oder mehr Stunden. An der Steckdose zeigte sich das Samsung NF310 etwas hungriger als Netbooks mit einem Standard-Atom: Sowohl bei niedriger wie hoher Systemlast lag sein Leistungsbedarf rund drei Watt höher.

Scharfer Bildschirm

Die Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten macht Bilder und Buchstaben knackig scharf. Schrift erscheint aber sehr klein, wenn man die Standardschriftgröße von Windows nicht ändert. Durch die hohe Auflösung packt das NF310 auch mehr Inhalt auf seinen 10-Zoll-Bildschirm: So muss man beim Surfen Webseiten nicht mehr so häufig vertikal verschieben. Der Bildschirm ist entspiegelt und angenehm hell, der Kontrast war aber nur mittelmäßig, weil Schwarz ins Gräuliche neigte.

Nur ein bisschen mehr Tempo mit Doppelkern

Bei Standard-Programmen arbeitete das Samsung-Netbook durch den Doppelkern-Prozessor Atom N550 (1,5 GHz) rund 15 Prozent schneller, bei Spielen merkte man überhaupt kein Tempoplus. Auch Flash-Videos in Full-HD-Auflösung brachte die CPU nicht ruckelfrei zum Laufen. Nur mit Software, die von einem Mehrkern-Prozessor besonders profitiert, werden Sie beim NF310 den Unterschied zu einem Standard-Netbook überhaupt bemerken. Auch der Doppelkern-Atom macht aus einem Netbook eben kein Notebook.

Gute Noten für die Tastatur

Wie bei den meisten Netbooks überzeugte auch beim Samsung NF310 die Tastatur: Sie war leise, vibrierte nicht und die Tasten zeigten einen klaren Druckwiderstand. Allerdings fallen einige Tasten schmaler aus als das übliche 17,5-Millimeter-Raster, zum Beispiel die Umlaute Ü und Ä.

Neben dem neuen Office-Paket 2010 von Microsoft in der funktionsreduzierten Starter-Variante installiert Samsung die Software Update Plus: Sie verspricht Treiber und Programme auf dem NF310 stets aktuell zu halten. Allerdings fand es im Test eine neuere Bios-Version nicht, die man auf der Support-Seite schon herunterladen konnte.