Preis- und Tempowunder im SSD-Test

Samsung MMDOE56G5MXP-0VB

17.03.2009
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Zugriffszeiten und Fazit

Platinen-Rückseite der 256-GB-SSD von Samsung mit zehn Flash-Chips
Platinen-Rückseite der 256-GB-SSD von Samsung mit zehn Flash-Chips

Bei klassischen 2,5-Zoll-Scheibendrehern muss die Laufwerkssteuerung zunächst den Datensektor suchen, den Schreib-Lese-Kopf darüber positionieren und warten, bis der Kopf in einem optimalen Abstand über der Spur läuft. Im Mittel dauert das, je nach Modell und Umdrehungsgeschwindigkeit, zwischen 6 und 10 Millisekunden. Eine SSD steuert im Vergleich dazu jede Speicherzelle direkt an und benötigt so durchschnittlich nur ein hundertstel dieser Zeitspanne.

Auch bei den Zugriffszeiten nimmt die Samsung MMDOE56G5MXP-0VB unter den Solid State Drives eine Spitzenposition ein. Die durchschnittliche Zugriffzeit betrug 0,1 Millisekunden. Das konnte innerhalb des Testfeldes nur noch die Intel X25-E SSDSA2SH032G1C5 mit 0,08 Millisekunden unterbieten. Das Nachsehen hatte hingegen die direkte MLC-Konkurrentin Intel X25-M SSDSA2MH080G1, die auf eine durchschnittliche Zugriffzeit von 0,16 Millisekunden kam.

Noch länger dauert der Fullstroke-Zugriff bei herkömmlichen Scheibendrehern der 2,5-Zoll-Klasse. Beim Fullstroke ermitteln wir die Zeitspanne, die die Schreib-/Leseköpfe benötigen, um von den äußersten Datenspuren auf die innersten zu wechseln: Je nach Modell und Umdrehungsgeschwindigkeit vergehen hierbei zwischen 14 und 18 Millisekunden. Bei SSDs hingegen, die keine inneren und äußeren Datenspuren haben, erfolgt der Fullstroke wieder unmittelbar durch den direkten Zugriff auf Speicherzellen.

Mit 0,15 Millisekunden zeigte sich die Samsung MMDOE56G5MXP-0VB auch bei Fullstroke-Zugriff ausgesprochen reaktionsschnell. Im SSD-Testfeld konnte wiederum nur die Intel X25-E diese Zeit mit 0,06 Millisekunden unterbieten, war damit aber mehr als doppelt so fix. Mit 0,16 Millisekunden musste sich Intels MLC-Modell X25-M erneut der Samsung-Rivalin geschlagen geben - wenn auch denkbar knapp.

Fazit: Samsungs 256-GB-Variante MMDOE56G5MXP-0VB beeindruckt nicht nur durch ihre hohe sequenzielle Datenraten, sondern auch durch ihre exzellente Praxis-Transferleistung. Das hohe Tempo komplettieren die fixen Zugriffszeiten. Überdies bietet Samsung sein MLC-Variante zu einem sehr günstigen Gigabyte-Preis von aktuell 2,71 Euro an. Aus diesem Grund ist das Samsung-Modell unsere neue Preistipp-Empfehlung unter den Solid State Drives über 300 Euro.

Alternativen: Sie wollen die schnellste Solid State Drive, die es für Geld zu kaufen gibt? Dann empfehlen wir Ihnen die Intel X25-E SSDSA2SH032G1C5. Für die 32-GB-SSD mit SLC-Technik müssen Sie allerdings derzeit mit rund 13 Euro pro Gigabyte gut fünfmal so viel auf die Ladentheke blättern.