Kleiner und teurer - auch besser als das iPad?

Samsung Galaxy Tab P1000

19.11.2010
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Samsung Galaxy Tab: Akkulaufzeit und Bedienung

Das Galaxy Tab wiegt 380 Gramm. Damit ist es etwa 300 Gramm leichter als das Apple iPad, aber schwerer als das Dell Streak , das es mit seinem 5-Zoll-Bildschirm nur auf 220 Gramm bringt.
Beide Geräte kann es aber bei der Laufzeit nicht überholen: Im Test reichte eine Akkuladung beim Internet-Surfen per WLAN für 6,5 Stunden. Das iPad und das Dell Streak laufen mehr als zehn Stunden. Im Video-Test spielte das Samsung Galaxy Tab einen Film 4:40 Stunden ab: Das iPad lief in diesem Test knapp drei, das Dell Streak knapp eine Stunde länger.

Bei niedrigem Akkustand reduziert das Samsung Galaxy Tab abhängig von der aktiven App – 10% beim Video-Player und 5% beim Browser - automatisch die Bildschirm-Helligkeit: Das ist an sich sinnvoll, um die Laufzeit zu verlängern. Allerdings regelt der Tablet-PC die Leuchtdichte so weit herunter, dass man auf dem Bildschirm nichts mehr erkennen kann – Surfen oder Videoschauen war auf jeden Fall kaum mehr möglich.

Bedienung
Das Samsung Galaxy Tab besitzt einen mechanischen Einschalter sowie eine Wipptaste für die Lautstärke. Die typischen Android-Tasten Home, Menü, Zurück und Suchen sind als Sensortasten ausgeführt. Abgesehen davon bedient man das Samsung Galaxy Tab über den kapazitiven Bildschirm, der natürlich auch Mehrfinger-Gesten versteht.
Die App-Icons sind sehr groß und leicht zu treffen. Scrollen und Blättern in den Menüs funktionierte schnell und flüssig. Auch die meisten Apps ließen sich sehr bequem über den Bildschirm steuern, besonders begeisterte der butterweiche Pinch-Zoom im Fotoalbum.
Der Zwei-Finger-Zoom funktionierte auch im Browser flüssig und stufenlos. Allerdings kann man erkennen, wie das Galaxy Tab die vergrößerten Buchstaben nachschärft – beim iPad geht das einen Tick flotter. Allerdings erfolgt keine automatische Anpassung des Seitenausschnitts an die Bildschirmbreite, wenn man in die Seite hinein zoomt. Man kann Webseiten auch durch eine doppelte Fingerberührung vergrößern: Hier passt das Tablet den Seitenausschnitt an den Bildschirm an, der Zoomvorgang ist aber etwas ruckeliger als bei der Fingergeste.
Viel weniger flüssig als beim iPad arbeitete das vertikales Scrollen des Samsung-Tablets: Besonders bei Webseiten mit vielen Fotos verschob sich die Seite nur mit einem deutlich wahrnehmbaren Ruckeln. Dadurch fiel auch eine Android-Besonderheit besonders ins Gewicht: Anders als beim iPad aber wie beim iPhone ist die Adresszeile des Browsers nicht fixiert und verschwindet deshalb, wenn man auf einer Webseite nach unten scrollt. Will man eine neue Adresse geben, muss man die Seite wieder nach oben schieben.

Die Bildschirm-Tastatur hat ein Tastenraster von 15 Millimetern. Für die Eingabe von Zahlen, Sonderzeichen und Emoticons muss man umschalten. Im Zwei-Finger-System kann man recht schnell auf der Tastatur tippen. Mit den Daumen können im Querformat nur Anwender mit großen Händen bequem schreiben, im Hochformat geht das Tippen aber mit dem Zwei-Daumen-System angenehm schnell. Das Samsung Galaxy Tab versteht auch die Eingabe per Swype: Man gibt dabei Wörter ein, indem man mit dem Finger von Buchstabe zu Buchstabe streicht, ohne ihn abheben zu müssen. Daran muss man sich zunächst gewöhnen, kann dann aber sehr schnell schreiben.