Android-Tablet

Samsung Galaxy Note Pro 12.2 im Test

17.07.2014
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Samsung Galaxy Note Pro 12.2 hat einen riesigen Bildschirm. Das soll es nicht nur zum idealen Multimedia-Tablet machen, sondern auch Vorteile beim Arbeiten bringen. Im Test überzeugt das Premium-Tablet und zeigt nur minimale Schwächen.

Meins ist größer: Samsung legt im Wettstreit gegen den ewigen Konkurrenten Apple vor - das Android-Tablet Samsung Galaxy Pro Note 12.2 ist größer als das iPad. Ein Tablet mit 12,2-Zoll-Bildschirm hat Apple (noch) nicht. Das Galaxy Note Pro 12.2 fühlt sich trotz des großen Displays aber nicht unangenehm schwer an. Mit 754 Gramm wiegt es zwar knapp 300 Gramm mehr als das iPad Air. Doch es liegt dank des schlanken Gehäuses gut in der Hand. Außerdem werden Sie es alleine aufgrund der Größe nicht ständig in der Hand halten, sondern zum Arbeiten auf dem Tisch oder zum Sofa-Surfen auf dem Bauch abstellen.

Wie bei allen aktuellen Note-Geräten: Auch das Pro Note zeigt auf der Rückseite ein Lederimitat.
Wie bei allen aktuellen Note-Geräten: Auch das Pro Note zeigt auf der Rückseite ein Lederimitat.
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Note-Design: Lederimitat auf der Rückseite

Beim Design orientiert sich das Note Pro 12.2 an der aktuellen Galaxy-Note-Serie: Das Gehäuse besitzt leicht abgerundete Ecken, eine umlaufende Chrome-Leiste sowie auf der Rückseite das Lederimitat mit stilisierten seitlichen Nähten. Nach wie vor verzichtet Samsung auf Metall, trotzdem ist das Tablet hochwertig verarbeitet.

Vier Apps nebeneinander: Der große Bildschirm bietet viel Platz
Vier Apps nebeneinander: Der große Bildschirm bietet viel Platz

Ideal zum Arbeiten? Vier Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm

Auf dem großen Bildschirm mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixel sollen nicht nur Filme und Fotos intensiver wirken. Das Riesen-Tablet soll sich auch besser zum Arbeiten eignen, weil sich mehrere Apps gleichzeitig ausreichend groß darstellen lassen. Per Multi-Window können Sie bis zu vier Apps auf dem Display anordnen. Sie können die Größe der App-Fenster verändern, bestimmte Apps lassen sich auch mehrfach aufrufen - derzeit sind das aber noch sehr wenige, wie etwa der Browser oder die Office-App Hword. Zwischen den geöffneten Apps können Sie Inhalte hin- und her kopieren. Zum Beispiel können Sie mit dem Eingabestift S Pen während des Meetings Notizen in der App S Note machen, sie von Handschrift in digitalen Text umwandeln lassen und in Hword kopieren, um sie anschließend weiterzuverarbeiten. Das Galaxy Note Pro erkennt Handschrift ziemlich zuverlässig, solange Sie leserlich schreiben.

Das Note Pro 12.2 ist auch in Weiß erhältlich - der Eingabestift S Pen ist immer dabei.
Das Note Pro 12.2 ist auch in Weiß erhältlich - der Eingabestift S Pen ist immer dabei.
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Galaxy Pro Note im Business-Einsatz: Stiftbedienung und Office-Apps

Die Funktionen des S Pen sind unverändert gegenüber dem Galaxy Note 10.1 2014: Sie rufen das S-Pen-Menü auf, indem Sie den Stift hinten rechts aus dem Gehäuse ziehen oder ihn über das Display halten und seinen Knopf drücken. Anschließend können Sie mit Aktionsmemo Notizen mit anderen Apps verbinden, zum Beispiel eine notierte Telefonnummer anrufen oder einen Kontakt erstellen.

Samsung hat zahlreiche Business-Apps vorinstalliert, um die Arbeitstauglichkeit des Note Pro in den Vordergrund zu rücken. Mit E-Meeting kann das Tablet Dokumente mit anderen Geräten im gleichen WLAN teilen und dabei auch als Access Point arbeiten, sodass Sie das virtuelle WLAN-Meeting überall abhalten können. Cisco WebEx Meetings ist eine bekanntere App mit ähnlichen Funktionen: Nachdem Sie sich registriert haben, können Sie sechs Monate lang den Premium-Dienst nutzen, der virtuelle Meetings mit bis zu acht Personen erlaubt. Danach läuft der Basic-Dienst weiter, der maximal drei Personen im Meeting zulässt. Samsung Mobile-Management-Software Knox müssen Sie erst aus dem Samsung-App-Store laden. Damit schaffen Sie auf dem Tablet einen verschlüsselten Bereich für geschäftliche Daten und Apps, der von den anderen Tablet-Inhalten getrennt ist.

Damit lässt sich das Note Pro besser als Arbeitsgerät einsetzen als jedes andere Tablet. Für längere Texte und Tabellen führt allerdings kein Weg um eine Tastatur herum - insofern eignet sich ein Notebook immer noch besser fürs produktive Arbeiten, auch weil das Multi-Tasking und der Wechsel zwischen verschiedenen Programmen bei Windows noch eingängiger funktioniert als beim Android-Tablet.

Außerdem bringt das Galaxy Note Pro 12.2 die Office-Suite Hancom Office mit, die die Apps Hword, Hcell, Hshow für Texte, Tabellen sowie Präsentationen umfasst. Office-Dateien lassen sich erstellen und bearbeiten - das funktioniert sogar mit umfangreichen Excel-Tabellen angenehm schnell. Dazu trägt die große Bildschirm-Tastatur des Note Pro bei: Ihr Layout ähnelt einer Standard-PC-Tastatur mit einer Ziffernleiste oben. Sie müssen nur für Sonderzeichen in eine weitere Ansicht umschalten, um Umlaute einzugeben, bleiben Sie länger mit dem Finger auf dem Buchstaben. Der Abstand der Bildschirmtasten liegt wie bei einer großen Tastatur bei 19 Millimeter - Vertipper kommen deswegen auch bei schnellem Schreiben nur selten vor.

Quad-Core und großer Arbeitsspeicher

Bis auf die Bildschirmgröße ähnelt das Note Pro sehr stark dem Galaxy Note 10.1 2014: Wie beim kleineren Stift-Tablet kommen auch in der getesteten LTE-Version des 12-Zoll-Tablets als Prozessor der Quad-Core Snapdragon 800 von Qualcomm sowie 3 GB Arbeitsspeicher zum Einsatz. Daher lässt sich das Samsung-Tablet in allen Apps rasch und verzögerungsfrei bedienen. Diesen Eindruck bestätigen auch alle Benchmarks wie beispielsweise der Browser-Test Sunspider. Auch das 11ac-WLAN liefert sehr hohe Datenraten, was das Note Pro zum idealen Streaming-Client im Netzwerk macht.

Beim Test der 3D-Geschwindigkeit liegt das Pro Note je nach Benchmark knapp vor oder knapp hinter dem iPad Air - auf jeden Fall aber an der Spitze bei den Android-Tablets. Allenfalls bekommen Sie bei Spielen, die Sie durch schnelle Bewegungen des Tablet steuern, durch die Größe des Note Pro 12.2 Probleme.

Ausstattung

Das LTE-Modell des Note Pro 12.2 können Sie auch als Telefon verwenden. Außerdem sitzt oben im Gehäuse ein Infrarotsender, der das Tablet zur Fernbedienung macht. Die Speicher-Ausstattung fällt angesichts des hohen Preises mager aus: Im Galaxy Note Pro sitzen nur 32 GB, von denen rund 24 GB frei sind. In den Micro-SD-Kartenleser lassen sich Karten mit bis zu 64 GB einsetzen, um den Speicher zu erweitern. An der Seite sitzt eine USB-3.0-Buchse im Format Micro-B mit zweimal fünf Pins. Das beigelegte Ladekabel passt und lädt das Tablet besonders schnell. Aber auch die üblichen Micro-USB-Stecker passen in den rechten Teil der Buchse und liefern Strom an Note Pro.

Die beiden Kameras liefern gute Fotos und Videos für Tablet-Verhältnisse - mit sicherer Belichtung, guten Farben und ziemlich geringem Rauschen. Samsung versieht die Kamera-App unter anderem mit zahlreichen Motivprogrammen - unter anderem für Portraits, Sportfotos, Panorama-Aufnahmen und HDR-Fotos.

Bildschirm

Auf dem großen Bildschirm bringt das Note Pro 2560 x 1600 Bildpunkte unter, so viel wie das aktuelle Note 10.1 auf dem 10,1-Zoll-Display. Seine Punktdichte liegt daher mit 247 ppi unter den 299 ppi des Note - und auch knapp hinter dem iPad Air mit 264 ppi. Trotzdem lassen sich bei Schriften und Icons keine störenden Stufen ausmachen. Helligkeit und Kontrast überzeugen beim Note Pro 12.2 ebenfalls, Farben gibt es natürlich und kräftig wieder - Filme und Fotos wirken dementsprechend eindrucksvoll auf dem großen Bildschirm.

Bildschirm

Samsung Galaxy Note Pro 12.2 (Note: 2,12)

Diagonale / Auflösung / Punktdichte

Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung

382 cd/m² / 988:1 / gering

Akkulaufzeit

Ein weiterer Vorteil des großen Bildschirms: Im größeren Gehäuse des Note Pro, das rund fünf Zentimeter breiter und drei Zentimeter höher ist als beim 10-Zoll-Bruder passt ein Akku mit mehr Gehalt - 9500 mAh gegenüber 8220 mAh beim Note 10.1. Deswegen hat das Note Pro einen sehr langen Atem: Eine Ladung reicht für über neun Stunden Videowiedergabe oder 10,5 Stunden WLAN-Surfen. Damit kann das Samsung-Tablet sogar das iPad Air überflügeln.