Samsung fordert IT-Establishment heraus

22.01.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Einst hatte Samsung Electronics das Image eines Auftragsfertiger billiger Fernseher und Waschmaschinen. Inzwischen ist das Unternehmen im Geschäft mit Speicherchips, Monitoren und Flachbildschirmen weltweit der Taktgeber. Als "Digital-E-Company" will der Konzern nun bei der Verschmelzung von IT und Unterhaltungelektronik die Maßstäbe setzen.

Moderne und effektive Produktionsanlagen für Flachbildschirme gelten als eines der Assets von Samsung Electronics. Foto: Samsung

Auf den ersten Blick war es ein Ergebnis wie viele andere, erst recht, nachdem man sich in der IT-Branche allmählich wieder an Erfolgsmeldungen von Unternehmen gewöhnt. Der Nettogewinn des - wie es in vielen Presseberichten oft nur beiläufig heißt - weltgrößten Speicherchipherstellers Samsung Electronics kletterte im vierten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf umgerechnet rund 1,57 Milliarden Dollar. Der operative Profit erhöhte sich um 20,8 Prozent auf 2,23 Milliarden Dollar und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Mit Einnahmen von zirka 10,9 Milliarden Dollar (plus 22 Prozent) schrieb das Unternehmen auch einen neuen Umsatzrekord. Ähnlich beeindruckend liest sich die Bilanz für das gesamte Geschäftsjahr 2003, in dem mit Einnahmen von 36,74 Milliarden Dollar und einem Gewinn nach Steuern von 5,02 Milliarden Dollar ebenfalls neue Rekordwerte erzielt wurden. "Die robuste finanzielle Performance dokumentiert die

effiziente Geschäftsstruktur von Samsung Electronics", verlautete dazu vergleichsweise zurückhaltend aus der Konzernzentrale in Seoul.

Anlass, sich in falscher Bescheidenheit zu üben, haben die Koreaner indes beileibe nicht. Lässt man Microsoft einmal beiseite, ist Samsung Electronics mit diesen Kennziffern das momentan wachstumsstärkste und profitabelste Unternehmen in der IT und Unterhaltungselektronik. Doch damit nicht genug: Viele Beobachter bewundern den Konzern sowohl wegen seiner Effizienz als auch wegen seiner Innovationskraft - eine Company, die auch dort wirtschaftlich arbeitet, wo es für viele Wettbewerber immer weniger zu verdienen gibt, etwa in der Fertigung von Mobiltelefonen oder PC-Monitoren.