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Übernahme abgelehnt

Salesforce.com wollte Zoho statt Google

16.04.2008
Salesforce.com wollte ursprünglich das Online-Office von Zoho kaufen und entschied sich erst später für die Kooperation mit Google. Der CEO von Zoho äußert sich wenig schmeichelhaft über den CRM-Anbieter.

Sridhar Vembu berichtet in seinem Weblog, dass Marc Benioff sein Unternehmen vor einigen Monaten eingeladen habe, das Online-Office Zoho über das "AppExchange"-Programm in Salesforce.com zu integrieren. Zoho sei diesem Vorschlag gefolgt und habe einigen Aufwand investiert, um dieses Ziel zu erreichen. Kurz vor Fertigstellung der Arbeiten habe Benioff das Projekt abgebrochen und Kaufangebote für Zoho unterbreitet. Vembu habe diese mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Firmenkulturen abgelehnt.

Er stieß sich besonders daran, dass Salesforce.com rund acht Mal so viel für Marketing als für Forschung und Entwicklung ausgebe. Für ein solches Geschäftsmodell könne er sich nicht erwärmen, so der Manager. Salesforce.com habe daraufhin angeboten, dass Zoho dennoch in AppExchange eingebunden werden könne, allerdings unter der Bedingung, das Zoho seine eigene CRM-Anwendung aufgebe.

Vembu stellt mit seinem Bericht den Anspruch von Salesforce.com in Frage, eine offene Plattform zu sein. Wenn ein potenzieller Partner konkurrierende Produkte vermarkte, dann zeige sich das Unternehmen zugeknöpft. Dagegen lobt er die Zusammenarbeit mit Google, das mit Google Docs ein unmittelbarer Konkurrent sei und der sich bei der Integration von Google Gears in Zoho korrekt verhalten habe. (ws)