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Salesforce.com vervierfacht Gewinn

18.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dank der wachsenden Nachfrage nach CRM-Mietlösungen (Customer Relationship Management) kam Salesforce.com den führenden Anbietern von Unternehmenssoftware im vergangenen zweiten Quartal 2005 erneut näher. Der kalifornische Anbieter von Hosted-CRM-Software steigerte seine Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 77 Prozent auf 71,9 Millionen Dollar. Der Nettogewinn legte im Jahresvergleich von 1,2 auf fünf Millionen Dollar oder vier Cent je Aktie zu und entsprach den Erwartungen der von Thomson First Call befragten Wallstreet-Analysten.

Zufrieden war das Unternehmen aus San Francisco auch mit der im Quartal um 41.000 auf 308.000 gestiegenen Nutzerzahl. Salesforce.com bedient inzwischen knapp 17.000 Firmen. "Wir haben damit in den letzten 90 Tagen mehr Abonnenten hinzugewonnen als Siebel insgesamt aufweist", stichelte CEO Marc Benioff gegen den Erzrivalen.

Während Siebel im vergangenen Quartal 78 Millionen Dollar mit Lizenzverkäufen erwirtschaftete (siehe auch: "Siebel steckt weiter in der Krise"), brachte es Salesforce.com auf Aboerlöse von 65,6 Millionen Dollar. Das Unternehmen bedient bislang vor allem kleine und mittelständische Firmen - im Durchschnitt werden je Auftrag weniger als zwei Dutzend Abos verkauft - zuletzt wurden jedoch auch einige große Deals abgeschlossen. Fast alle Großaufträge seien auf Empfehlung von bestehenden Salesforce-Kunden zustande gekommen, erklärte Firmenchef Benioff. Unter anderem zählen nun Merrill Lynch und ADP mit 5000 beziehungsweise 5500 Seats zu den neuen Kunden. Wie Salesforce.com weiter bekannt gab, wird Cisco bis Ende des Jahres weitere 1000 zu dem bestehenden 2000 CRM-Arbeitsplätzen hinzufügen. Analysten von JMP Securities hatte noch im Juli berichtet, dass das 2004 groß angekündigte Vorzeigeprojekt für mietbare CRM-Software ins Stocken geraten sei (siehe auch: "Droht das Salesforce-Projekt bei Cisco zu kippen?"). In punkto Skalierbarkeit seien der Salesforce-Plattform keine Grenzen gesetzt, so Benioff.

Im Gegensatz dazu scheinen die Anleger mit dem Wachstumskurs der Company ihre Probleme zu haben. Trotz der guten Zahlen sank der Kurs von Salesforce.com nach der Bekanntgabe um zehn Prozent auf rund 20 Dollar. (mb)