Marc Benioff allein an der Spitze

Salesforce Co-CEO Keith Block nimmt seinen Abschied

26.02.2020
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Salesforce verliert mit Keith Block seinen Co-CEO. Firmengründer Marc Benioff will sein Unternehmen vorerst alleine führen.

Keith Block hat überraschend seinen Posten als Co-CEO bei Salesforce niedergelegt. Firmengründer Marc Benioff hatte Block 2018 vom Chief Operating Officer zum Co-CEO befördert, um sich selbst zu entlasten. Der 2013 von Oracle zu Salesforce gewechselte Manager sollte sich vorrangig um das Tagesgeschäft des Cloud-Pioniers kümmern. Block soll Salesforce noch für einen gewissen Zeitraum weiter als Berater zur Seite stehen.

Marc Benioff (li.) und Keith Block während ihrer Keynote auf der Kundenkonferenz Dreamforce 2018.
Marc Benioff (li.) und Keith Block während ihrer Keynote auf der Kundenkonferenz Dreamforce 2018.
Foto: Salesforce

Gründe für den abrupten Abschied wurden nicht mitgeteilt. Es sei ihm eine Ehre gewesen, das Salesforce-Team gemeinsam mit Benioff zu leiten, ließ Block in einer offiziellen Mitteilung verlauten. In seiner Amtszeit sei es gelungen, den Umsatz von vier auf über 17 Milliarden Dollar mehr als zu vervierfachen. "Ich bin bereit für mein nächstes Kapitel", sagte der Manager. Er betonte die Freundschaft zu Benioff. Dieser bedankte sich bei Block für dessen Dienste. "Keiths strategisches Denken und seine operative Exzellenz haben unser Unternehmen extrem gestärkt", beteuerte der Salesforce-Chef. "Unsere enge Freundschaft wird weiter Bestand haben."

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Salesforce hat außerdem Gavin Patterson zum President und CEO von Salesforce International ernannt. Der seit vergangenem September amtierende Leiter des EMEA-Geschäfts soll künftig die internationalen Märkte von Salesforce außerhalb der USA verantworten.

Gewinn bricht ein

Ob der magere Gewinn aus dem vergangenen Geschäftsjahr etwas mit Blocks Rückzug zu tun hat, bleibt Spekulation. Salesforce meldete für sein Fiskaljahr 2020 einen Umsatz von 17,1 Milliarden Dollar, ein Plus von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings brach der Gewinn um 90 Prozent auf etwa 126 Millionen Dollar ein. Als Gründe führte der SaaS-Spezialist einen höheren Steueraufwand und mehr Kosten an. So stiegen die Aufwände für die Entwicklung von 1,9 auf 2,8 Milliarden Dollar sowie für das Marketing und den Vertrieb von gut sechs auf fast acht Milliarden Dollar.

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Für das laufende Geschäftsjahr 2021 rechnet Salesforce mit Einnahmen in Höhe von gut 21 Milliarden Dollar, etwas mehr als ursprünglich erwartet. Salesforce ist derzeit an der Börse knapp 150 Milliarden Dollar schwer.