Salesforce bandelt mit SAP an

18.07.2006
Die Summer-06-Edition bietet eine Schnittstelle zu R/3-Systemen.

Der Spezialist für Customer-Relationship-Management bringt mit einer Winter- und einer Sommerversion traditionell zwei Editionen pro Jahr heraus. Neben dem bereits erwarteten Ausbau des Mietangebots in Richtung Partner-Management und einer verbesserten Anbindung mobiler Mitarbeiter bieten die Salesforce.com-Verantwortlichen mit dem neuen Release einen Connector zu SAP R/3.

Die Schnittstelle erlaubt nach Angaben des On-Demand-Spezialisten einen reibungslosen Datenaustausch mit der SAP-Software. Zudem funktioniere der Abgleich zwischen den verschiedenen Systemen in beiden Richtungen. Kunden der "Unlimited Edition" von Salesforce. com dürfen den Adapter ohne Zusatzkosten nutzen. Wer die "Enterprise Edition" verwendet, muss jährlich 12 000 Dollar für die Nutzung der SAP-Anbindung zahlen.

SAP-Kunden im Visier

Die Verantwortlichen des On-Demand-Pioniers adressieren mit dem Connector in erster Linie SAP-Anwender, die sich im CRM-Bereich für die Salesforce.com-Lösung entschieden hatten, weil ihnen SAPs eigene CRM-Lösung zu komplex und teuer war. Der deutsche Softwarekonzern hatte sich erst Anfang des Jahres nach langem Zögern dazu durchgerungen, eine eigene CRM-on-Demand-Lösung auf den Markt zu bringen. Experten zufolge sitzt allerdings SAP am längeren Hebel. Die Walldorfer verlangen von ihren Kunden eine Lizenzgebühr, sollte ein Nutzer einer Fremdapplikation auf Daten im SAP-System zugreifen. Diese Gebühr könnte die Kunden dazu veranlassen, SAPs eigene CRM-on-Demand-Lösung einzusetzen.

Neben der bereits angekündigten Lösung zum Partner-Management hat Salesforce.com die Anbindung mobiler Mitarbeiter an das On-Demand-Kernsystem verbessert. So gibt es künftig auf Basis der Appexchange-Plattform Softwaremodule, die es Außendienstmitarbeitern erlauben, beispielsweise Vertriebsdaten effizienter zu verwalten. Um diese Anforderungen besser abzudecken, hatte Salesforce.com kürzlich Sendia übernommen. (ba)