Technikvorstand Peter Mossack geht

SAG ordnet Produktentwicklung neu

30.07.2004

Mit der Neustrukturierung wolle man sich stärker an den Kundenbedürfnissen ausrichten, teilte die SAG mit. Die Untergliederung des Ressorts Forschung und Entwicklung stelle sicher, dass die Entwicklungstätigkeiten den unterschiedlichen Charakteristika der Marktsegmente Enterprise Transaction Systems (Adabas und Natural) und Integrationslösungen (Entire X und Tamino XML) entsprechen. Vor allem im letztgenannten Bereich werde die SAG flexibler und könne schneller auf die sich verändernden technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Marktes reagieren, hieß es. Gleichzeitig sei es dadurch besser möglich, Kooperationen einzugehen.

Konsequenz aus dem Konzernumbau

Der Vorstandsvorsitzende Streibich betonte gegenüber der COMPUTERWOCHE, dass die jüngsten Maßnahmen die "logische Konsequenz" des von ihm eingeleiteten Konzernumbaus seien. Es gehe nicht darum, dass - wie vereinzelt spekuliert wurde - der Entwicklungsaufwand insgesamt weiter zurückgefahren werde. Es seien auch keine zusätzlichen Personalmaßnahmen geplant, nachdem im vergangenen Jahr die Entwicklung von Nischenprodukten wie etwa Content-Management-Lösungen eingestellt wurde und mehr als 100 Softwareentwickler in der Darmstädter Zentrale ihren Arbeitsplatz verloren hatten. Man habe lediglich die bisher zentrale Abteilung Forschung und Entwicklung mit entsprechender Querschnittsfunktion zugunsten einer vertikalen Struktur aufgegeben, so Streibich weiter. Diese folge der stärkeren Verlagerung des so genannten First- und Second-Level-Supports in die jeweiligen Regionen sowie dem inzwischen abgeschlossenen Aufbau eines spezifischen Produkt-Managements und Marketings für die beiden Konzernbereiche Enterprise Transaction Systems (ETS) und XML Integration (XMLi), die als Kerngeschäftsfelder neu definiert worden waren.

Die Tatsache, dass der bisherige Technikvorstand Peter Mossack das Unternehmen Ende des Monats verlässt, bezeichnete Streibich als "normalen Vorgang". Er sei aufgrund der Neustrukturierung rein sachlich begründet, andere Motive gebe es nicht. Die neu berufenen CTOs Horst Kinzinger (XMLi) und Heinz Otto Lehn (ETS) berichten direkt an ihn und seien Mitglieder der erweiterten Geschäftsführung, die regelmäßig zusammen mit dem Vorstand tage. Dort würden alle wichtigen strategischen Entscheidungen "zeitnah" getroffen. Insgesamt erhoffe man sich von der neuen Organisation eine bessere Time-to-Market-Fähigkeit, brachte Streibich zum Ausdruck.