Software AG-User in den USA diskutierten größere Unabhängigkeit:

SAG-Anwender suchen schnellere Information

26.08.1983

Bei der letzten internationalen Jahresversammlung der SAG-Group (Software AG of North America Inc.) kam insbesondere die Frage größerer Unabhängigkeit von der Mutterfirma zur Sprache. Obwohl die Antwort hierauf noch nicht feststeht, tendiert man im Exekutivkomitee dazu, das gegenwärtige Verhältnis zur Software AG aufrechtzuerhalten, da es sich in den meisten Belangen als gut erwiesen hat.

Bei der Konferenz wurde ein Antrag eingebracht, der das Komitee autorisierte, die Verwaltung der SAG-Group von der Software AG zu trennen. Hintergrund ist wohl das Bewußtsein, daß man dringend bessere Methoden braucht, um über Produktanwender informiert zu werden und zu bleiben. Gegenwärtig ist die Anwendervereinigung auf Informationen der Software AG angewiesen.

Wann immer ein Mitglied des Exekutivkomitees einen Anruf eines Anwenders erhält, der seinerseits auf der Suche nach anderen Anwendern mit ähnlicher Konfiguration oder ähnlichen Problemen ist, so ist er in vielen Fällen nicht in der Lage, einen entsprechenden Hinweis zu geben.

Jennifer C. Lee, Präsident in der SAG-Group und gleichzeitig Datenbankchefin der Aerospace Corp. in Kalifornien, glaubt jedoch nicht an eine Trennung in absehbarer Zeit, weil sie das Verhältnis zur Software AG insgesamt für sehr gut hält.

Einerseits fehle, so gibt Jennifer Lee zu, der Anwendervereinigung ein passendes Mittel, um im Bedarfsfall schnell die gesuchten passenden Anwender zu finden. Für die SAG-Group selbst sei es aber ein zu umfangreiches Unterfangen, eine entsprechende Liste zu halten und zu pflegen.

Robert Galley, Komiteemitglied für den Bereich Adabas, sieht keine Möglichkeit, ohne das Engagement des Herstellers auszukommen. SAG-Group ist, wie andere User-Gruppen auch, auf Zeit, Mittel und Quellen des sie verbindenden Unternehmens angewiesen. Das gleiche gilt für das Exekutivkomitee bei seinen planerischen und verwaltungstechnischen Aufgaben. SAG-Group bespricht mit der Software AG auch die Tagesordnung der Jahreskonferenz. Da man von der User-Seite die sieben gleichzeitig stattfindenden Sitzungen während der Konferenz für übertrieben hält, hat man sich dieses Jahr auf vier geeinigt.

Der Schwerpunkt des Interesses lag bei der Suche nach Mitteln und Wegen, wie man aus der User-Gruppe ein praktikables Werkzeug machen könnte, das in der Lage ist technische Veränderungen und Verbesserungen anzuregen und weiterzugeben. Dabei erinnerte einer der ersten Adabas-Anwender, Bob Becker, an die erste Konferenz 1973, die er mit etwa 25 Anwendern besucht hatte. "Seitdem hat man versucht, sicherzustellen, daß die User-Gruppe ein Wörtchen bei den Produkten mitreden darf."

Das Exekutivkomitee, das aus mehreren Gruppen besteht, trifft sich zweimal jährlich mit der Software AG. Dazwischen gibt es häufige Telefongespräche und Komitee-Meetings.

*Lois Paul gehört zum Stab der COMPUTERWORLD; aus der COMPUTERWORLD vom 4. 7. 83 übersetzt von Kurt Emonts