DV-lntegration führt zu Abhängigkeiten, dennoch:

RZ-Schutz sichert Unternehmenszukunft

10.01.1986

Die Integration der Datenverarbeitung in fast alle Unternehmensbereiche fährt zwangsläufig zu ständig steigender Abhängigkeit von konstant bereitzustellender DV-Leistung. Datenbanken, Dialoganwendungen und verdichtete Informationstechniken erfordern die Verwendung hochempfindlicher Speichermedien mit hoher Datenkonzentration. Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes gesetzliches Problem ist der vermehrte Personal-Computer-Einsatz in den Fachbereichen.

Diesem Technologieeinsatz und der hohen Abhängigkeit steht ein steigendes Bedrohungspotential gegenüber, zum Beispiel Feuer, Explosion, Sabotage und technische Risiken.

Fest steht: Die Abhängigkeit von der DV-Leistung wächst, zwangsläufig führt diese Tatsache zu einer neuen Bewertung der DV-Risikofaktoren und Risikogrößen, daraus ableitend zu neuen Schutzkonzepten.

- Wie lange können die Fachbereiche, zum Beispiel Materialwirtschaft, Produktion, Buchhaltung, Vertrieb etcetera, ohne DV-Leistung leben ?

- Was sind die Folgekosten für ein Unternehmen, wenn die RZ-Leistungen über einen bestimmten Zeitpunkt hinaus ausfallen ?

- Welche Konsequenzen müssen gezogen werden ?

- Wie hoch sind die Folgekosten ?

Jeder Unternehmer sollte über die Konsequenzen für sein Unternehmen nachdenken, wenn sich über Nacht sein Datenträgerarchiv mit sämtlichen Magnetbändern, Magnetplattenstapeln oder Disketten in eine Rauchwolke auflösen würde. Sein Betrieb wäre mit Sicherheit "blind" . Die Verantwortung aber liegt letztlich bei der Geschäftsführung - nicht bei der EDV-Abteilung.

In den Rechenzentren-Sicherheitskonzepten müssen die neuen Schutzbereiche mit höchster Priorität berücksichtigt werden, weil diese Bereiche den wesentlichen Beitrag zur Existenzsicherung des Unternehmens darstellen, die nachfolgende Auflistung stellt gleichzeitig die Priorität aus planerischen Sicherheitsgesichtspunkten dar:

- Datenträgerarchiv,

- Kommunikationszentrale (Tele-Processing),

- Hardware, soweit bedienerfrei, zum Beispiel Festplatte, Massenspeicher.

Für diese Schutzbereiche muß ein Sicherheitskonzept realisiert werden, das die Abwehr beinhaltet von:

- Feuer und Wärme,

- korrosiven Brandgasen, zum Beispiel Salzsäure durch Verbrennen von PVC,

- Wasser und Feuchtigkeit, zum Beispiel klimatische Veränderungen vor dem Archivraum, Löschwasser, Kondenswasser.

- mechanischen Einwirkungen, zum Beispiel durch Explosionsdruck, Einbruchversuch, Zerstörung durch Magnete, Bauveränderungen.

Die ersten Objekte wurden in der Bundesrepublik Deutschland bereits installiert, indem Kommunikationszentralen und bedienerfreie Hardware in feuersicheren Datensicherungsräumen nach VDMA 24991 RAL/RG 626/8, Güteklasse R 60 D installiert sind.