Zukunftsmarkt modulare Data Center

RZ in der Box macht IT effizienter

28.10.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.

Die RZ-Strategien von IBM und HP

Die wachsende Zahl der Konzepte, Rechenzentrums-Infrastruktur möglichst vorkonfiguriert an den Betriebsort zu liefern und schrittweise zu erweitern, spricht für sich. Allerdings muss man genau hinsehen, was hinter dem dafür inzwischen inflationär verwendeten Begriff Pod wirklich steckt. Ein Beispiel ist der gemeinsam von Cisco und Netapp angebotene Flexpod-Ansatz. Hier handelt es sich mitnichten um eine Vollausrüstung mit allem Drum und Dran vom Lüfter bis zur USV. Vielmehr geht es um flexibel zusammensetzbare Server- und Speichermodule, die untereinander komplikationslos zusammenarbeiten und die Basis für große virtualisierte Rechenzentren von Unternehmenskunden bilden sollen.

HP-Pod 240a („EcoPod“) mit aufgesetzten Kühlaggregaten
HP-Pod 240a („EcoPod“) mit aufgesetzten Kühlaggregaten
Foto: HP

Klassische Container in Standardformaten, bestückt mit RZ-Infrastruktur und IT, liefern zum Beispiel die beiden großen Player Hewlett-Packard und IBM. HP hat dabei mit dem kürzlich vorgestellten EcoPod mit Freikühlung besonders die Energieeffizienz im Auge, zugleich aber auch konventionelle Systeme mit anderen Kühlmethoden im Programm. Am liebsten bestückt HP die Container, die im slowakischen Kutna Hora unweit Prag zusammen mit Flextronic gefertigt werden, mit HP-Komponenten. Wenn der Kunde dies wünscht, kommen aber auch andere Systeme zum Einsatz. HP liefert die Systeme vorkonfiguriert und vorgetestet. Jedes Container-RZ wird vor Auslieferung an den Kunden beim Hersteller voll funktionsfähig aufgebaut, mit Anwendungen bestückt und darf dann zwei Tage lang zeigen, was es kann. Anschließend wird der echte Container in einer eigens dafür errichteten Halle direkt an der Beladerampe der Container-Laster auslieferungsfertig gemacht.

Bei IBM gehört das Geschäft mit den Containern, hier Portable Modular Data Center genannt, zum Dienstleistungsbereich. Die Ausrüstung mit Eigenware im Inneren scheint eine geringere Rolle zu spielen. Darauf weist IBM jedenfalls in den Werbefilmen für seine Containerprodukte immer wieder hin. Daneben biete man den Aufbau von Rechenzentrums-Modulen in anderen Formaten an – hier unter der Marke Enterprise Modular Data Center zwischen 5000 und 20000 Quadratmeter -, die die Bauzeit um einige Monate, die Kapitalkosten um rund 40 und die Betriebskosten um 50 Prozent senken sollen. Schließlich gibt es noch sogenannte High Density Zones. Das sind besonders dicht gepackte, separat gekühlte Bereiche in bestehenden RZ, die sonst an Kapazitätsgrenzen stoßen würden.