R+V Versicherung erleichtert Umstellung von das auf MVS durch Installation von Apodav:

RZ- Betriebsdokumentation jederzeit aktuell

21.11.1980

WIESBADEN (je) - Neun Mannmonate sparte die Wiesbadener R+V Versicherung (im Raiffeisen-Volksbankenverbund), indem sie die Umstellung von das auf MVS unter Zuhilfenahme von "Apodav" vornahm. Als die Wiesbadener anläßlich der Umstellung erkennen mußten, daß ihre RZ-Ablaufdokumentation zu wünschen übrig ließ, suchten sie am Softwaremarkt nach einer Lösung, fanden aber nur sehr wenig - außer Apodav, der "Apollo Dokumentation Arbeitsvorbereitung", vertrieben von der Apollo GmbH, Neuss.

Über die Motive, die zum Erwerb von Apodav führten, und über erste Erfahrungen äußert sich Albert Becht, Leiter der Produktionsplanung und -steuerung bei R+V: Die Rechenzentrums-Dokumentation ist für viele RZ-Leiter und RZ-Mitarbeiter seit Jahren ein Alptraum und gelegentlich auch ein Reizwort. Durch die Übernahme der Anwendungsprogramme einschließlich der RZ-Abläufe übernimmt das Rechenzentrum die Verantwortung für die Produktionsabwicklung.

Rechnergestützte EDV-Abläufe selten

Was darunter zu verstehen ist, wird spätestens dann deutlich, wenn RZ-Abläufe bei einer Umstellung der Betriebssysteme, in unserem Falle von das auf MVS, als Arbeitsunterlage für die Umstellung herangezogen werden. Erst dann wird festgestellt, daß die RZ-Ablaufdokumentation nicht dem aktuellsten Stand entspricht und Rückfragen erforderlich sind. Spätestens jetzt werden Überlegungen angestellt, wie man eine solche Situation künftig verhindern kann.

Es werden Kriterienkataloge erstellt, und mit diesen Unterlagen wird dann auf dem EDV-Markt nach einer für das Unternehmen geeigneten Lösung gesucht. Auch wir haben eine solche Untersuchung vorgenommen und mußten feststellen, daß gerade für den RZ-Betrieb sehr wenig angeboten wird. Der wahrscheinliche Grund liegt darin, daß die EDV-Systeme nur in begrenztem Maße zur eigenen Unterstützung der EDV-Abläufe eingesetzt werden.

Unsere Anforderungen an ein Dokumentationssystem gingen weit über das Leistungsangebot der bisher marktüblichen RZ-Dokumentionssysteme hinaus. Sehr wichtig bei der Auswahl eines solchen Systems ist neben der Abdeckung aller Anforderungen die Integration der betroffenen Mitarbeiter; denn nur so ist sichergestellt, daß, falls ein solches System gefunden wird, es auch akzeptiert wird. Wir haben einige Systeme in die engere Wahl gezogen und haben uns letztlich für das RZ-Betriebsdokumentationssystem Apodav entschieden.

Becht begründet diese Entscheidung im einzelnen: Das nette System ermöglichte es uns, nach der MVS-Umstellung eine maschinelle Umstellung der in der Proclib gespeicherten Anweisungen vorzunehmen. Als Basisdatei für alle weiteren Anforderungen von Apodav waren damit die Anweisungen in der Proclib vorhanden.

Übersichtliche JCL-Bibliothek

Dies, fährt Becht fort, bedeutete für uns gegenüber einer manuellen Umstellung eine Einsparung des Umstellungsaufwandes von zirka neun Mannmonaten bei 1200 Jobs mit

durchschnittlich vier Steps pro Job.

Als Ergebnis steht uns heute eine formatierte und standardisierte JCL-Bibliothek (Proclib) zur Verfügung, die auch in der laufenden Wartung und Betreuung für die Mitarbeiter leicht verständlich und übersichtlich ist.

Eine Überarbeitung einzelner oder Prozeduren, räumt Becht ein, läßt sich auch durch die oben maschinelle Umstellung nicht vermeiden, "wobei wir in unserem Falle für Nacharbeiten etwa zwei Mannmonate aufwenden mußten". Das MVS-Betriebssystem stellt gegenüber DOS-Betriebssystem höhere Anforderungen an die Mitarbeiter, gibt Becht zu bedenken. Andererseits sollten die R+V-Mitarbeiter nicht auch noch durch die Einführung eines völlig neuen Dokumentationssystems belastet werden.

Apodav ermöglichte hier einen Einstieg auf der Basis der gewohnten Verfahren und vermied so diese Mehrbelastung. "Wir haben", schildert Becht, "unsere bisher bewährten grafischen Arbeitsabläufe mit Hilfe von Apodav aus den in der Proclib gespeicherten JCL-Anweisungen erstellen können. Zu den entsprechenden grafischen Darstellungen haben wir dann in Listform eine beschreibende Dokumentation erstellt."

Auswertungen wie Cross-Referenzlisten werden ebenfalls erstellt.

Beispiele:

- Job-Namen sortiert nach Sachgebieten,

- Job-Namen mit zugeordneten Prozeduren und Programmen,

- Programme mit zugeordneten Prozeduren und Job-Namen,

- Datei-Namen mit zugeordneten Job-Namen und Step-Namen.

Dokumentierte IMS-Prozeduren

Die Cross-Referenzlisten sind für die R+V-Leute eine wesentliche Unterstützung bei der Umstellung von Arbeitsabläufen, Übernahme neuer Anwendungen, Kontrolle der Abläufe für die Revisionsabteilung und ähnlichem. Wichtig war für die Wiesbadener auch die Möglichkeit der Verwendung der vollen JCL-Sprache; denn auch die Verwendung symbolischer Parameter und IMS-Prozeduren werde von Apodav einwandfrei dokumentiert.

Die stets aktuelle RZ-Betriebsdokumentation bei R+V wird durch die tägliche Sicherung der AV-Bibliothek (Proclib) in Form eines Datensicherungsbandes in einem separaten Tresorraum ausgelagert, um auch im Katastrophenfalle jederzeit einen Zugriff zu den aktuellen Arbeitsmitteln zu haben. Das Rechenzentrum, resümiert Becht, hat mit Apodav ein Instrument erworben, mit dem es ohne zusätzliche Aufwendungen jederzeit eine aktuelle RZ-Betriebsdokumentation erstellen kann.

Vorausplanung auf ein Jahr

Nach einer allgemeinen Produktbeschreibung von Apollo erstellt Apodav auf der Basis einer OS-Prozedur-Bibliothek die Job-Dokumentation und Auswertungen für die Abteilungen Systementwicklung, Arbeitsvor- und nachbereitung, Ergebniskontrolle, Operating, Revision/Datenschutz/Datensicherheit, Fachabteilungen und Programmierung.

Die Job-Dokumentation umfaßt

-Tagesterminpläne für RZ-Planung und -Steuerung,

- Job-Übersichten zur Unterstützung des RZ-Operatings,

- dateibezogene Datenflußpläne

- Cross-Referenzen aller Jobs, Prozeduren, Zyklen, Programme und Dateien,

- Fehlerhinweise.

Bei Einsatz von Apodav wird keine zusätzliche Datei benötigt. In der Prozedur-Bibliothek sind die Job-Control- und die für Apodav erforderlichen Steuer-Anweisungen enthalten. Eine nur einmalige oder auf das Kalender-, Geschäftsjahr abgestimmte Vorausplanung ist möglich.

Das in Assembler programmierte und unter OS-VS1/MVS laufende Apodav bietet - so formulierte es Apollo - "nach Einführung bis zu 90 Prozent Ersparnis auf die unterstützten Aktivitäten". Die Umstellung von formatierter oder Standard-JCL wird maschinell unterstützt. Eine Erstellungshilfe für Job-Control-Prozeduren unter BTAM/TSO ist vorhanden. Apodav benötigt 40 KB Kernspeicher und kostet 26 000 Mark (Kaufpreis).