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Russland schießt letzte Satelliten für eigenes GPS ins All

27.12.2007
Von WIWO WIWO
Russland hat am Dienstag erfolgreich die drei letzten Satelliten für ein eigenes Navigationssystem ins All befördert. Die Trägerrakete hob mit den Ortungssatelliten am Abend von Baikonur in Kasachstan ab.

Die russische Regierung will mit der Inbetriebnahme dieser Satelliten noch in diesem Jahr erstmals das gesamte Land durch das neue Navigationssystem Glonass erfassen. Der Start sei reibungslos verlaufen, sagte ein Sprecher der russischen Weltraumbehörde der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Mit dem Navigationssystem Glonass will Russland dem US-System GPS Konkurrenz machen. Es soll sowohl für militärische wie auch zivile Zwecke eingesetzt werden.

Bis zum Jahr 2010 solle das System dann von 18 auf 24 Satelliten vervollständigt werden, um dann die gesamte Erde umfassen zu können, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos mit. Am Dienstag waren die Glonass-Satelliten Nummer 16, 17 und 18 mit einer Trägerrakete vom Typ Proton-M vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan in die Erdumlaufbahn geschossen worden.

Die Arbeiten an Glonass begannen zu Sowjetzeiten in den 70er Jahren , wurden in den späten 90er Jahren jedoch aus Geldmangel eingestellt. Präsident Wladimir Putin sicherte nun die Fertigstellung des Systems zu. In der Vergangenheit gab es immer wieder Vorstöße zu einer Kooperation zwischen dem russischen Glonass-System sowie dem zukünftigen, mit Finanzierungsproblemen kämpfenden europäischen Navigationssystem Galileo.

Glonass deckt inzwischen den größten Teil Russlands ab und soll von 2009 weltweit Daten liefern. Die USA können das GPS-System für zivile Nutzer abschalten, wie es etwa während jüngster Militäroperationen im Irak geschehen war.