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Russischer Hacker Gorshkov ist schuldig

18.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Bezirksgericht in Seattle im US-Bundesstatt Washington hat den russischen Hacker Vasily Gorshkov schuldig gesprochen. Dem 26-Jährigen wird zur Last gelegt gemeinsam mit seinem Komplizen Alexey Ivanov wiederholt in die Netze von Banken, Internet Service Providern und anderen Unternehmen illegal eingedrungen zu sein. Die dort entwendeten vertraulichen Daten benutzten sie, um Zahlungen von den Firmen zu erpressen. Das Strafmaß für die insgesamt 20 Vergehen wurde noch nicht festgesetzt. Die Bekanntgabe im Fall Gorshkov wurde auf den 4. Januar 2002 festgelegt. Ivanov wartet derzeit noch auf seinen Verhandlungstermin.

Im Vorfeld hatte Gorshkovs Verteidiger Kenneth Kanev die Methoden des FBIs kritisiert, mit denen die Hacker überführt wurden. Die Fahnder hatten die Beschuldigten mit einem fiktiven Jobangebot in die USA gelockt und dort verhaftet. Um Beweise gegen die beiden zu bekommen, gründeten die Ermittler die Scheinfirma Invita und luden die Verdächtigen ein, persönlich ihre Fähigkeiten als Sicherheitsberater zu präsentieren. Die Computer der Firma, an denen Gorshkov und Ivanov ihre Künste unter Beweis stellten, waren jedoch vom FBI präpariert. Die Ermittler zeichneten die von den Hackern verwendeten Passwörter auf und verschafften sich darüber Zugang zu den in Russland befindlichen Computern. Dort stellten sie umfangreiches Beweismaterial sicher. Der US-Richter John Coughenour wies den Antrag der Verteidigung zurück, wonach die vom FBI beschafften Dateien nicht als Beweismittel zugelassen werden sollten.