Web

Instant-Messaging-Pionier

Russische Unternehmen greifen nach ICQ

07.04.2010
Zwei russische Unternehmen wollen einem Zeitungsbericht zufolge den US-amerikanischen Chat-Dienst ICQ übernehmen.

Der amerikanische Internetdienst AOL plane den Verkauf seiner nicht zum Kerngeschäft gehörenden Sparten. Im Dezember hatte sich AOL nach schweren Verlusten von seinem Mutterkonzern Time Warner gelöst. Für ICQ wolle AOL rund 300 Millionen Dollar (222,8 Millionen Euro), berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" am Dienstag.

Der Konzern Profmedia des russischen Oligarchen Wladimir Potanin sowie von Juri Milner, Grigori Finger und Alischer Usmanow kontrollierte und bereits an Facebook beteiligte Firma Digital Sky Technologies (DST) bieten demnach für ICQ. Ein weiterer Bieter sei das chinesische Messaging-Netzwerk Tencent.

Profmedia bietet nach Informationen der Zeitung 120 Millionen Dollar und Konkurrent DST bis zu 250 Millionen Dollar. DST und Profmedia wollten sich nicht zu ihren Plänen äußern. Mit AOL und Tencent konnte das Blatt keinen Kontakt aufnehmen.

Der ursprünglich in Israel entwickelte Instant-Messaging-Service ICQ wird derzeit weltweit von rund 42 Millionen Kunden genutzt, darunter 18,5 Millionen in Russland. Das Angebot ist auch in Deutschland beliebt. (dpa/tc)