Web

Russiche Hacker knacken Banken-Server

30.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kriminelle russische Computerspezialisten haben Banken-Server in Moskau geknackt und alle bis dahin geheimen Angaben über Transaktionen der Zentralbank zum Kauf angeboten. Für die Dateien werde im Internet ein Preis von umgerechnet 775 Euro gefordert, berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" am Mittwoch. Enthalten seien alle Operationen mit der Zentralbank zwischen April 2003 und September 2004.

Experten schlossen nicht aus, dass die zum Kauf angebotenen Daten aus dem Umfeld des russischen Geheimdienstes stammen. Das Gesetz schreibt den Geschäftsbanken vor, alle Transaktionen mit einem Wert von umgerechnet mehr als 15.000 Euro den Behörden zu melden.

In der Vergangenheit waren in Russland bereits mehrfach vertrauliche Geschäftsdaten gestohlen und verkauft worden. Im Februar 2003 boten Kriminelle die komplette Kundendatei des größten russischen Mobilfunkanbieters MTS an. Im vergangenen November veröffentlichten Hacker eine Datenbank der russischen Steuerbehörde mit 36 Millionen Steuererklärungen von Einwohnern im Großraum Moskau der Jahre 1999 bis 2002. (dpa/tc)