Ratgeber E-Mail-Security

Rundum-Sicherheit für E-Mails

19.03.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.

Ungeliebt aber notwendig: Backup, Restore und Archive des E-Mail-Servers

Welche Sicherungsstrategie für einen E-Mail-Server durch den Administrator angewendet wird, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Es gibt am Markt kleinere E-Mail-Server die auf eine Datenbank komplett verzichten und alle Nachrichten direkt im Dateisystem ablegen. Das hört sich zwar zunächst etwas altmodisch an, hat aber für die Sicherung und die Wiederherstellung große Vorteile: Eine spezielle Software für Backup- und Restore-Aufgaben muss überhaupt nicht eingesetzt werden. Selbst ein kleiner Copy-Skript-Job ist dann in der Lage die E-Mail-Nachrichten zu sichern. Große E-Mail-Server wie auch Microsoft Exchange verwenden eine eigene Datenbank. Der Administrator kann somit nicht mehr die einzelnen Nachrichtendateien sichern, sondern muss wie bei anderen Backup-Strategien auch, zunächst einmal die komplette Datenbank sichern. Danach kann er in einem Wochenturnus mit inkrementellen Sicherungen pro Tag sicherstellen, dass sein Backup auf dem aktuellen Stand bleibt.

Die meisten Administratoren werden bestätigen, dass Restore-Aufgaben heute glücklicherweise nur noch sehr selten darin bestehen, eine Komplettwiederherstellung eines E-Mail-Servers auszuführen. Die beiden Klassiker heißen aber weiterhin "Wiederherstellung einer einzelnen E-Mail, die ein Benutzer versehentlich gelöscht hat" und "Das Konto eines ausgeschiedenen Mitarbeiters wurde gelöscht und einige Zeit später bemerkt ein Kollege, dass im Fach noch wichtige Daten vorhanden waren."

In beiden Fällen wird ein E-Mail-Administrator kaum eine Wiederherstellung eines kompletten Exchange-Servers anstoßen. Für kleinere und mittlere Unternehmen sind der Aufbau und das Vorhalten einer "Recovery Storage Group" für die Wiederherstellung einzelner Postfächer und Nachrichten eine leicht umzusetzende Variante. Wie ein Administrator beispielsweise eine solche "Speichergruppe für die Wiederherstellung" unter Exchange 2003 einrichten kann, wird in einem ausführlichen Artikel auf Microsofts Supportseiten erläutert. Kommt es häufiger zu derlei Wiederherstellungsaufgaben, so empfiehlt sich der Einsatz von Zusatzprogrammen wie beispielsweise "Quest Recovery Manager for Exchange" (wird jetzt von Dell bereitgestellt) oder "PowerControls" von Ontrack. Während das Dell/Quest-Programm auch in einer Version für den Lotus Mailserver angeboten wird, bietet Ontrack seine PowerControls auch für den Microsoft SharePoint-Server an.