Norwegische Post nennt Begründung für Univac-Anklage:

"Rundum-Frust" führte zur Kündigung

15.05.1981

OSLO (CW) - Lieferverzögerungen bis zu einem Jahr, nicht vorhandene, zugesicherte Eigenschaften sowie Maschinenausfälle und Softwareprobleme führten nach Aussage von Christian Bugg-Hgorth, Pressesprecher der norwegischen Postbehörde PTT, zur Kündigung des Saab-Univac-Vertrages (CW vom 8. 5. 1981). Zudem sei die Service-Unterstützung, die von Saab-Univac vertraglich zugesichert war, "nicht korrekt" durchgeführt worden.

"In diesen Tagen versuchen wir genau herauszufinden, was für ein Schaden uns entstanden ist", erklärte Hgorth. Dies allerdings benötige noch etwas Zeit, da der Postbehörde verdeckte Ausfallkosten und Kosten für zusätzlich eingekaufte Fremdleistungen entstanden seien. In den nächsten Tagen werde man jedoch Saab-Univac eine genaue Aufstellung der Schadenersatzforderungen zusenden.

Von Saab-Univac war zu diesen Vorwürfen lediglich der Text eines am fünften Mai verfaßten Statements zu erhalten. Darin wird erläutert, daß nach der Kündigung des ursprünglichen Vertrages im Oktober 1980 ein Agreement geschlossen wurde. Es sei der Wunsch der PTT zum Ausdruck gekommen, auch weiterhin mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten, jedoch gleichzeitig mit einem anderen Hersteller in Verhandlung zu treten.

Die installierte Saab-Anlage 1182 sei in der Vergangenheit zur vollsten Zufriedenheit der PTT gelaufen, so die offizielle Lesart. Die PTT habe an dieses System eine größere Anzahl Terminals angekoppelt, von denen ungefähr 30 im interaktiven Programm liefen.

Mehr, ließ Anselm Anderson, General Manager in Oslo, durch seinen Pressesprecher ausrichten, habe er in dieser Angelegenheit nicht zu sagen. Indessen bestätigte der Post-Sprecher derzeitige Verhandlungen mit der IBM-Norwegen.