Dokumentare monieren Bundesregierung und Hersteller:

Ruinen in der luD-Landschaft

17.10.1980

BERLIN (bi) - Die Dokumentare sind unzufrieden mit den Möglichkeiten, die ihnen die Informationstechnologie bietet: "Es gibt bislang keine eigenständige Hardware-Entwicklung, die direkt für den Bereich "Information und Dokumentation" (luD) einsetzbar ist." Diese lapidare Absage an die Adresse der Hersteller war auf dem Deutschen Dokumentartag in Berlin zu hören.

Zusammen mit dem DIN, dem Deutschen Institut für Normung e. V., hatte die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation e. V. (DGD) ihre Mitglieder vom 29. September bis zum 3. Oktober nach Berlin gerufen, um "heiße Eisen" anzugreifen und Informationsprobleme "unter die Lupe" zu nehmen.

Als "Ruinenlandschaft" bezeichnete Professor Peter Canisius, Präsident der DGD, die luD-Landschaft; die Programme der Bundesregierung zur Normung und Standardisierung seien nicht zu Ende gekommen. 20 Bereiche der Dokumentation seien in Angriff genommen worden, nicht in einem seien abschließende Ergebnisse zu verzeichnen. Es wurde ferner die Bedeutung internationaler Wissenspools betont. Für ein Know-how produzierendes Land wie die Bundesrepublik sei es überlebensnotwendig, in diesen Pools vertreten zu sein.