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Rüstungskonzern Safran kauft Orga Kartensysteme

27.09.2005
Safran plant, den SIM-Kartenhersteller mit der Sparte Sagem Défense Sécurité zum neuen Geschäftsbereich Safran Orga verschmelzen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Smartcard-Spezialist Orga Kartensysteme GmbH wird nach Frankreich verkauft. Wie der Pariser Rüstungs- und Elektronikkonzern Safran, ein Zusammenschluss des Elektronikkonzerns Sagem mit dem Triebwerkbauer Snecma (siehe auch: "Sagem greift nach Snecma"), mitteilte, hat er eine Übernahmevereinbarung mit dem Paderborner Unternehmen getroffen. Finanzielle Details der Transaktion wurden nicht bekannt. Safran plant, den 1972 gegründeten SIM-Kartenhersteller mit der Sparte Sagem Défense Sécurité zu verschmelzen. Die Franzosen sind zuversichtlich, dass der neue Geschäftsbereich Safran Orga bereits im kommenden Jahr 300 Millionen Euro Umsatz erzielen wird. Zum Vergleich 2004 hatte Orga Kartensysteme mit 1500 Mitarbeitern rund 201 Millionen Euro Einnahmen erwirtschaftete, 90 Prozent davon im Ausland.

Die Sparte habe "sehr positive kurzfristige Wachstumsaussichten", teilte Safran mit. Sagem Défense Sécurité und Orga passten von der geographischen Abdeckung, der Technologie und der Produktpaletten hervorragend zusammen. Gemeinsam mit Orga werde der Konzern "besonders in den schnell wachsenden europäischen Märkten die Führung in den Bereichen Gesundheit, Banken und Identifizierung konsolidieren".

Klappt der Deal, wechselt Orga bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren den Besitzer: Im März 2003 war das ehemalige Tochterunternehmen der Bundesdruckerei für einen Euro von der angeschlagenen Authentos-Gruppe an die Bamberger GW Card Holding verkauft worden. (mb)