Keine erneute Vernehmung

Rückschlag für Ermittler in Telekom-Spitzelaffäre

24.03.2010
In der Telekom-Spitzelaffäre hat die ermittelnde Bonner Staatsanwaltschaft einen Rückschlag erlitten.
Kommt wohl ungeschoren davon: Der frühere Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke
Kommt wohl ungeschoren davon: Der frühere Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke
Foto: Telekom

Die Behörde darf nach einer Entscheidung des Bonner Amtsgerichts einen wichtigen Belastungszeugen nicht erneut vernehmen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag bestätigte. Es werde geprüft, welche Konsequenzen das auf eine Anklageerhebung gegen den früheren Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und den ehemaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Klaus Zumwinkel, haben werde. In der 2008 öffentlich gewordenen Affäre geht es um die Bespitzelung von Betriebsräten, Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten.

Zuletzt hatten verschiedene Medien über die mögliche Wende bei den inzwischen fast zwei Jahre andauernden Ermittlungen berichtet. Der Gerichtsentscheid bedeute, dass gegen Ricke wohl keine Anklage erhoben werde, hieß es. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Ermittlungsverfahren bis Ostern abgeschlossen sein wird. Telekom-Konzernmitarbeiter hatten durch den Abgleich von Verbindungsdaten von Aufsichtsräten und Medienvertretern versucht, eine undichte Stelle über die Weitergabe von internen Informationen zu schließen. Die Spitzelaffäre hatte einen Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit ausgelöst. (dpa/tc)