Trotz leichter Entspannung auf DV-Arbeitsmarkt

Rückkehr in den Job dauert immer länger

26.08.1977

NÜRNBERG - Wer länger aus dem EDV-Geschäft ist, hat es immer schwerer, wieder einen Job am Rechner zu bekommen: obwohl sich der Arbeitsmarkt für Datenverarbeitungsfachleute insgesamt leicht entspannt hat, steigt die Zahl der längerfristig Arbeitslosen merklich. Mittlerweile hat sich gegenüber September 1976 die Gruppe der seit zwei Jahren Arbeitslosen nahezu verdoppelt.

Nach den regelmäßig im Mai und im September durchgeführten Struktur-Untersuchungen der Nürnberg Bundesanstalt für Arbeit - die Zählen für Mai 1977 liegen nunmehr ausgewertet vor - hat sich die Gesamtzahl der jobsuchenden EDV-Spezialisten seit September 1976 um 13 Prozent veringert: Lediglich in der Gruppe der Lochkartenfachleute und Tabellierer sind (offenbar bedingt durch neue rationellere Datenerfassungs-Technologien) abermals Arbeitsplätze weggefallen.

Die bedenkliche Situation, die jedoch insgesamt auf dem Arbeitsmarkt herrscht, drückt sich wie in anderen Branchen auch in der Sparte Datenverarbeitung in der Dauer der Arbeitslosigkeit aus: Während DV-Spezialisten, die "nur" bis zu einem halben Jahr auf Stellen-Suche waren, offensichtlich Chancen haben, wieder unterzukommen, expandiert die Anzahl derer, die mittlerweile ein Jahr und länger arbeitslos sind, in beunruhigendem Tempo. Fast verdreifacht hat sich mit 106 Betroffenen gegenüber dem Mai 1976 (38) die Anzahl der DV-Arbeitslosen, die länger als zwei Jahre ohne Job sind.

Gegliedert nach der Ausbildung der Arbeitslosen EDV-Fachleute scheinen die Fachhochschul-Absolventen auf den sichersten Stühlen zu sitzen; insgesamt sind mehr Vollakademiker arbeitslos. Relativ stark gebeutelt werden DV-Fachleute, die sich in einer Lehre ihre Kenntnisse erworben haben.