Cisco richtet öffentliche TelePresence-Räume ein

Rückkehr der alten Fernsehstuben

16.10.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Für sein High-End-Videokonferenzsystem TelePresence will Cisco nun weltweit öffentliche Konferenzräume einrichten, die jedermann anmieten kann.
Künftig sollen Anwender das Videokonferenzsystem TelePresence auch in Konferenzzentren mieten können.
Künftig sollen Anwender das Videokonferenzsystem TelePresence auch in Konferenzzentren mieten können.
Foto: Cisco

Zugegeben, Ciscos TelePresence ist - wie unsere Erfahrungen zeigen - in Sachen Qualität nur schwer zu überbieten. Allerdings ist der Anschaffungspreis von rund 300.000 Dollar für das große TelePresence-3000-System auch nicht ganz ohne. Dass diese Investitionskosten wohl das Budget der meisten Mittelständler sprengen, scheint nun auch dem Cisco-Management zu dämmern. Nachdem das System weltweit bei über 200 Organisationen mehr als 1000mal installiert ist, plant das Unternehmen die Einrichtung öffentlicher TelePresence-Räume.

Bis Ende 2009 sollen dabei weltweit etwas über 100 Konferenzräume entstehen. Je nach Größe des Systems - bis zu 18 Teilnehmer sind möglich - beträgt die Stundenmiete zwischen 299 und 899 Dollar. Derzeit ist das Angebot aber noch eher mau: Die entsprechende Webseite listet gerade mal zehn Lokationen auf, davon nur eine in Europa (London).

Ganz neu ist die Idee der öffentlichen Videokonferenzräume nicht. Bereits in den neunziger Jahren, zu Hochzeiten der ATM-Euphorie, hatte sich die Telekom an einer ähnlichen Geschäftsidee versucht und war damit grandios auf die Nase gefallen.