REST ist einfacher, sagt David Heinemeier Hansson

Ruby on Rails verabschiedet sich von SOAP

10.12.2007
Seit Ende vergangener Woche steht die neue Version 2.0 von "Ruby on Rails" zur Verfügung.

Die wichtigste Neuerung in dem neuen Release ist die Abkehr vom Simple Object Access Protocol (SOAP). Stattdessen setzt Ruby on Rails 2.0, ein zunehmend populäres Open-Source-Framework für die Entwicklung von Web-Anwendungen, auf REST (Representational State Transfer). Diesen grundlegenden Paradigmenwechsel hatte der Ruby-on-Rails-Erfinder David Heinemeier Hansson bereits auf das RailsConf 2007 im Mai in Portland angekündigt.

Im Agile-Development-Lager herrsche mittlerweile die Ansicht vor, dass SOAP mit seinen vielen WS-*-Standards ("WS Star") viel zu komplex nachzuverfolgen sei. Hansson schmäht die von Microsoft und anderen proklamierten Standards für Web-Services deswegen als "WS Death Star". "Die machen aber auch wirklich gar nichts auf einfache Weise", sagt Hansson. "Wir finden, dass SOAP übertrieben kompliziert ist. Die Enterprise-Leute habe es übernommen, und wenn das passiert, kommt normalerweise nichts Gutes dabei heraus." REST dagegen beruhe auf den Grundlagen des Web wie HTTP und geradlinigem XML.

Verbesserungen bietet Ruby on Rails 2.0 auch in punkto Sicherheit. So gibt es beispielsweise neue Vorkehrungen gegen CSRF (Cross-Site Request Forgery) und XSF (Cross-Site Forgery). Eine weitere Neuerung ist die deutlich erweiterte Unterstützung für Atom. "Wir machen es wirklich einfach für Applikationen, Feeds auszugeben", verspricht Hansson, was kritisch für Anwendungs-Updates sei. Ebenfalls neu ist das Framework "ActiveResource", das Web-Services kapselt und damit ähnlich einfach nutzbar macht wie Datenbankaufrufe via "ActiveRecord".

Heinemeier Hansson stammt aus Dänemark und legt großen Wert darauf, dass er längst nicht mehr allein für Ruby on Rails verantwortlich ist. "Ich bin bloß einer von hunderten Menschen, die an dem Framework arbeiten", sagt der ursprüngliche Entwickler, der inzwischen als hauptberuflich als Partner für die Softwareschmiede 37signals in Chicago tätig ist. (tc)