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Roxio will nach Napster auch Pressplay übernehmen

19.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die bislang vor allem durch ihre Brennprogramme bekannte US-Firma Roxio will einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge den Online-Musikdienst Pressplay übernehmen und unter dem Namen Napster weiterbetreiben. Die Überreste der legendären MP3-Tauschbörse und damit auch das Recht am Namen hatte sich Roxio bereits vor einiger Zeit gesichert (Computerwoche online berichtete). Für das von Sony und Vivendi Universal gegründete Pressplay wolle Roxio im Rahmen eines komplexen Deals rund 30 Millionen Dollar in bar und Aktien zahlen, berichtet das "Journal" unter Berufung auf Insider. Der Abschluss stehe kurz bevor und könnte bereits heute angekündigt werden.

Ein wenig ironisch wäre es schon, würden Sony und Universal zu Aktionären eines - wenn auch legalen - Musikdienstes unter dem Namen Napster enden und womöglich noch mit Napster-Gründer Shawn Fannign zusammenarbeiten, den Roxio Anfang des Jahres als Berater eingestellt hatte. Pressplay arbeitet derzeit mit einem Abonnement-Modell, bei dem Kunden gegen eine monatliche Grundgebühr unlimitierten, allerdings zeitlich begrenzten Zugang zum Katalog aller fünf großen Labels haben. Permanente Downloads sind gegen Aufpreis ebenfalls möglich. Dieses Prinzip würde Roxio vermutlich deutlich verändern. (tc)