Übertragungstechniken im LAN/Router werden ersetzt

Routing-Switches dringen in das Backbone vor

01.05.1998

Unvorhersagbare Verkehrsmuster in Campus-Netzen prägen den Trend zu transportunabhängigen Routing-Switches. Noch 1998/99 werden, so die Consultants der Meta Group, die Router im Herz des LANs ersetzt. An ihrer Stelle dominieren Ethernet-Switches, die um die Jahrtausendwende gemeinsam mit ATM-Switches auch den Backbone-Bereich erobern.

Der Wechsel zum Switching ist nach Aussage der Analysten von "Netzterroristen" wie Messaging, Webifizierung der Anwendungen, Data-Warehousing etc. geprägt. Eine Entwicklung, die durch fallende Preise für die Switching-Plattformen noch forciert wird.

Die Tendenz zieht weitere Konsequenzen nach sich: Die bisherigen Performance-Engpässe im Desktop-Bereich verlagern sich auf den Backbone. Die bestehenden Router und Layer-3-Backbone-Switches der ersten Generation sind dieser Verlagerung nicht gewachsen. Sie bringen nämlich nicht den Durchsatz, der erforderlich ist, um die Multi-Gigabit-Ströme, die nun anfallen, zu bewältigen. Zum erstenmal seit 1992, als die meisten Router-Backbones eingeführt wurden, stoßen diese an ihre Grenzen.

Bis spätestens 2003 werden sich, so die Vorhersage der Meta Group, Routing-Switches als Schlüsseltechnologie im Backbone-Segment etablieren. Sie erlauben die Multigigabit-Aggregation der angebundenen 100-Mbit/s-Arbeitsplätze. Den Analysten zufolge dürften die künftigen Switches sowohl paket- als auch zellbasierte Schnittstellen haben.

Eine Entwicklung, die den Anforderungen der Analysten, daß ein zukunftssicherer Switch beide Transportmechanismen unterstützen sollte, entgegenkommt. Zudem erleichtert dies vielen Anwendern, die bereits ATM im Backbone einsetzen, das Upgrade ihrer LAN-Segmente, für die sie ein Paket-Interface benötigen. Ihr Wunsch stößt nach den Erfahrungen der Meta Group bei den Herstellern auf offene Ohren.

Zudem sollten die Anwender bei der Wahl des Switches auf die Zahl der unterstützen LAN-Protokolle achten. Neben dem Trend zu IP-basierten Applikationen, ist allerdings, so die Analysten, auch zu bedenken, daß die Realität im LAN noch anders aussieht: IPX, SNA und selbst DECnet werden im LAN fortbestehen.