Erneut Massenentlassungen angekündigt

Rote Zahlen prägen den Neustart von MCI

21.05.2004
MÜNCHEN (CW) - Der US-amerikanische Netzbetreiber MCI (vormals Worldcom) tut sich schwer, nach dem Gläubigerschutzverfahren im Markt Tritt zu fassen. Das erste Quartal verlief schlecht, rund 7500 Mitarbeiter werden entlassen.

MCI, der zweitgrößte Langstrecken-Carrier der USA nach AT&T, muss den Gürtel enger schnallen. Mit einem Verlust von 388 Millionen Dollar wurde der erste Berichtszeitraum des Jahres abgeschlossen, der Umsatz sank um 13 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, in dem der Konzern noch unter Gläubigerschutz gestanden hatte, war ein Nettoprofit von 52 Millionen Dollar ausgewiesen worden. In einer Telefonkonferenz begründete MCI-Chef Michael Capellas das schwache Abschneiden mit einem anhaltenden Preisdruck an verschiedenen Fronten. Die Einnahmen aus dem Firmenkundengeschäft schrumpften beispielsweise von 3,9 Milliarden auf 3,1 Milliarden Dollar.

Als erste Folge sollen im laufenden Berichtszeitraum rund 7500 Mitarbeiter oder 15 Prozent der Belegschaft von aktuell 50 000 entlassen werden. Vor zwei Jahren hatte der Carrier noch 70 000 Angestellte gehabt, bevor es zum größten Insolvenzverfahren in der Geschichte der USA gekommen war. Für das Gesamtjahr sind ein negatives Ergebnis bei Einnahmen von bis zu 22 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt worden. Der Konzern will eigenen Angaben zufolge in den kommenden Wochen an die Technologiebörse Nasdaq zurückkehren.

Die Zukunft sieht CEO Capellas in der Konvergenz der Dienste auf IP-Netzen. Die Frage sei nicht, ob dies geschieht, sondern wann und wie schnell. Ende des kommenden Jahres plant der Carrier, alle Daten und Gespräche über ein einheitliches IP-Netz zu senden. Im Bereich der Conferencing-Dienste schloss MCI vergangene Woche eine weltweite Partnerschaft mit Microsoft ab. (ajf)