ADR kommt IBM beim Performance-Poker zuvor:

"Roscoe" simuliert IBMs MVS/ESA

05.08.1988

NEUSS (CW) - IBM-Anwender brauchen nicht auf das fürs vierte Quartal diesen Jahres angekündigte Upgrade zu MVS/ESA zu warten. Mit der neuen Version 5.6 ihres Programm-Entwicklungs-Tools "Roscoe" verspricht Applied Data Research (ADR) auch MVS/XA- Kunden die Möglichkeit, ihre I/O-Zeit erheblich zu verkürzen.

Performance-Steigerung nämlich soll die ESA-Erweiterung des IBM-MVS bringen. Dieses Upgrade besteht hauptsächlich aus der TSO/ ISPF-Facility. Genau dessen "Look-aside"-Facility nun wird ADR zufolge die in der Roscoe-Version 5.6 enthaltene "Caching"-Facility ersetzen.

Das Cache macht vernachlässigten, selten gebrauchten Speicherplatz oberhalb des 16MB-Adreßraumes von MVS/XA nutzbar. Auf die im Cache verwalteten Elemente kann so zugegriffen werden, als stünden sie im Hauptspeicher der CPU.

Die Reduktion der I/O-Zeiten durch Roscoes Caching soll laut ADR eine 39-prozentige Verkürzung der Performance ermöglichen. Das Release 5.6 gebe IBM-DB 2-Anwendern zusätzlich die Möglichkeit, Entwicklungs-Tools für Cobol- und PL/ 1-Programmierer einzusetzen. Der Dauerlizenzpreis für Roscoe 5.6 beläuft sich auf rund 180 000 Mark. Die Erweiterung für die DB/2-Nutzung kostet zusätzlich 23 000 Mark.