Roche: Karrierewege abseits der Linie

22.08.2006
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Nicht jeder IT-Spezialist muss eine Führungskraft werden. Bei Roche Pharma kann er sich auch zum Experten oder Projekt-Manager entwickeln - ein Modell, das Mitarbeitern wie Unternehmen nützt.

Bis vor zwei Jahren bot sich den IT-Mitarbeitern des Schweizer Pharmakonzerns Roche nur der klassische Karriereweg: Wer aufsteigen und mehr Geld verdienen wollte, musste Personalverantwortung übernehmen und in die Linie wechseln. Ein Modell, das in den Augen von Chief Information Officer (CIO) Jennifer Allerton das vielen Unternehmen bekannte Risiko barg, aus einem erstklassigen Spezialisten eine mittelmäßige Führungskraft machen zu müssen. Darum begann der Informatikbereich von Roche Pharma 2004, ein neues Programm zur Mitarbeiterentwicklung einzuführen.

Hier lesen Sie...

  • warum Roche Pharma für 2500 IT-Mitarbeiter neue Karrierepfade einführt;

  • wie IT-Experten auch ohne Personalverant-wortung große Anerkennung erhalten;

  • wann IT-Spezialisten vom neuen Mitarbei-terentwicklungsprogramm profitieren können.

Michael Wegmann, Roche Pharma: "Wer früher aufsteigen wollte, musste in die Linie wechseln. Heute existieren mehr Karrieremöglichkeiten."
Michael Wegmann, Roche Pharma: "Wer früher aufsteigen wollte, musste in die Linie wechseln. Heute existieren mehr Karrieremöglichkeiten."

Unter dem Titel "3C" ( Career + Competency = Commitment) eröffnet das Programm insgesamt drei Karrierepfade, denen bis nächstes Jahr 90 Prozent der 2500 IT-Stellen zugeordnet werden sollen: Zu den Linien-Managern kommen Projekt-Manager und Experten in Informationsdienstleistungen. Michael Wegmann hat nicht nur das Programm mitausgearbeitet, sondern war auch einer der ersten IT-Profis, der sich in einem der neuen Karrierepfade wiedergefunden hat.

Anerkennung für IT-Experten

Der studierte Mediziner und Informatiker ist ein ausgewiesener Experte in Sachen IT-Sicherheit, entwickelt Security-Strategien und - Architekturen und bringt sein Wissen in viele Projekte ein. Zudem führt er ein virtuelles Team von Sicherheitsspezialisten, die allerdings in den Fachabteilungen angesiedelt sind. Gehörte Wegmann früher zum Linien-Management, ist er im neuen Modell als Senior Experte eingeordnet, in der höchsten von vier Stufen im Karrierepfad "Experte in Informationsdienstleistungen". Eine Abstufung? Wegmanns Antwort ist ein klares Nein: "Der Schwerpunkt meiner Position liegt auf der Spezialistentätigkeit, darum hat die Einordnung Sinn. Für mich ist es wichtig, wesentlich zum Erfolg der Firma beizutragen und anerkannt zu werden. Das ist der Fall."