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Robodex: Sony präsentiert den SDR-4X

20.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Elektronikkonzern Sony bringt möglicherweise noch in diesem Jahr seinen neuesten humanoiden Roboter kommerziell auf den Markt. Der "SDR-4X", Nachfolger des "3X" aus dem vergangenen Jahr, wurde gestern auf der Fachmesse Robodex der Öffentlichkeit vorgestellt (auf der CeBIT war auch schon ein Exemplar zu sehen). SDR-4X ist zwar menschenähnlich, aber mit 58 Zentimetern vergleichsweise kurz geraten - die Fülle an notwendiger Technik in diesem Kerlchen unterzubringen, stellte die Entwickler vor eine echte Herausforderung.

Der SDR-4X arbeitet mit zwei RISC-Prozessoren und verfügt über 38 Freiheitsgrade (Vorgänger 3X hatte nur 24). Weitere Verbesserungen wurden in den Bereichen adaptive Bewegungskontrolle sowie Gesichts- und komplexe Spracherkennung eingebaut. Das Roboterchen kann auf einer schwankenden Plattform das Gleichgewicht halten oder über Teppichboden laufen. Dazu besitzt er in jedem Fuß einen Sensor und im Innern ein Gyroskop (Kreiselkompass).

Dank zweier Kameras "sieht" SDR-4X räumlich. Sein Vorgänger war einäugig und konnte noch keine Tiefe wahrnehmen. Die verbesserte Optik ermöglicht es außerdem, das der neue Roboter bis zu zehn Menschen anhand ihres Gesichts wieder erkennt und auch ihre Mimik "deuten" kann. Die Sprache seines Herrn versteht das Modell nun im kontinuierlichen Fluss. Bis zu 60.000 Worte umfasst SDR-4Xs Vokabular. Insgesamt sieben Mikrofone dienen ihm als "Ohren". Als besonders schwierig bezeichneten die Entwickler den Umgang mit Störgeräuschen.

Nachdem Hard- und Software noch weiter ausgefeilt sind, will Sony das Roboterchen auch verkaufen. Wie teuer es sein soll, ist nicht bekannt. Zumindest soll der Preis "merklich höher" liegen als beim einfacher gestrickten Roboterhund "Aibo", dessen letzte Ausgabe in Japan umgerechnet 1500 Euro kostet. (tc)