Eigentlich schien die europäische Mobilfunkwelt in Ordnung zu sein, nachdem EU-Kommissarin Viviane Reding Anfang Juni 2007 ein Machtwort gesprochen und den Anbietern Obergrenzen für Auslandstelefonate verordnet hatte: 49 Cent pro Minute (ohne Mehrwertsteuer) für abgehende und 24 Cent für eingehende Handy-Gespräche. Doch gedeckelte Gesprächstarife sind im Zeitalter von Web 2.0 und mobilen Musik-Downloads etc. nur die halbe Miete, wie eine 18-jährige Österreicherin Mitte Juni erfahren musste: Bei einem Wochenendausflug ins Nahe Allgäu fabrizierte sie eine Handy-Rechnung in Höhe von 11.200 Euro.
Rechnung über 11.200 Euro: Die Roaming-Falle
Was war passiert? Die Österreicherin hatte bei ihrem Heimat-Provider eine mobile Daten-Flatrate abgeschlossen. Da die Sendeleistung ihres Providers auch noch einen Empfang im grenznahen Allgäu ermöglichte, konnte sie sich auch dort mit der Flatrate einbuchen und lud 900 MB Daten aus dem Netz. Was die junge Frau allerdings nicht bemerkte, war, dass ihr Handy bei schlechter werdendem Signal automatisch ein Roaming vornahm und dann den Datentransfer über das deutsche Vodafone-Netz abwickelte. Mit der Konsequenz, dass nun die teuren Daten-Roaming-Gebühren anfielen. Um nicht in die gleiche Gebührenfalle zu tappen, sollten Anwender also in Grenznähe bei ihrem Handy oder der Datenkarte im Notebook auf alle Fälle die automatische Netzwahl deaktivieren und ihren Heimat-Provider fest einstellen.