Leistungsschutzrecht

Rivva verzichtet auf Snippets

29.07.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Deutschlands wohl bekanntester Aggregator Rivva zieht die traurigen Konsequenzen aus dem Leistungsschutzrecht, das am 1. August offiziell in Kraft tritt.

Rivva, seit Mai auch Partner von "Sueddeutsche.de", filtert das Social Web nach meist empfohlenen Artikeln und debattierten Themen. Auf Anrisstexte (Snippets) von "circa 650 Lokalzeitungen, Magazine und ihren Blogs" sieht sich Betreiber Frank Westphal nun leider aufgrund der durch das Leistungsschutzrecht entstandenen Rechtsunsicherheit gezwungen zu verzichten, wie er im Rivva-Blog schreibt.

Eine Reihe von Verlagen habe inzwischen zwar in eigener Sache erklärt, dass sie das LSR nicht nutzen würden - dass die Verlinkung ihrer Publikationen unter Übernahme kurzer Textausschnitte weiter willkommen sei, keine vorherige Genehmigung benötigt oder gar in Rechnung gestellt werde. Einige große Namen fehlten jedoch und würden auf rivva.de in Zukunft schwer vermisst.

"Es ist traurig", schreibt Westphal. "Der bürokratische Aufwand, um alle interessanten Quellen einzeln um Erlaubnis zu fragen, sprengt ein Ein-Personen-Projekt. Was fehlt, ist ein maschinenlesbarer Standard."