Upgrade des Steelhead-Betriebssystems RiOS

Riverbed öffnet WAN-Appliances für zusätzliche Dienste

29.02.2008
Mit einem Upgrade des Betriebssystems RiOS bringt der WAN-Optimierungsspezialist neue Features auf seine Steelhead-Appliances.

Highlight der von Riverbed Technology angekündigten Neuheiten durch die Version RiOS 5.0 ist die "RiOS Services Platform" (RSP). Mit der erweiterbaren Plattform reagiert der Spezialist für WAN-Optimierung auf den Wunsch vieler Kunden, virtualisierte Services ohne zusätzliche physische Server in Niederlassungen oder Zweigstellen am WAN-Ende bereitzustellen. Die für Dienste aller Art und für Drittanbieter offene RSP läuft dabei in einer eigenen Partition auf den zur WAN-Optimierung und Applikationsbeschleunigung eingesetzten "Steelhead"-Appliances. Als erste Anwendungen stehen ein von Riverbed selbst entwickelter File- und Print-Service sowie ein Streaming-Media-Angebot von Wowza Media zur Verfügung. In naher Zukunft will außerdem Infoblox mit einem DNS/DHCP-Server-Modul einen Dienst zur Verwaltung von IP-Adressen beisteuern. Riverbed plant zudem RSP-Module für Active Directory, Unified Threat Management (UTM), Virtual Machines und Application Monitoring.

Mit der Idee, Services mit der WAN-Optimierung zu kombinieren, ist Riverbed nicht allein. Auch der Konkurrent Cisco kündigte dieser Tage an, später in diesem Jahr zunächst ausgewählte Dienste von Microsofts Windows Server 2008 wie DNS, DHCP, Active Directory sowie Druckdienste in seine WAN-Optimierungs-Appliances für Filialniederlassungen zu integrieren. Riverbed geht jedoch mit der - nicht unumstrittenen – Strategie, die für alle möglichen Services zu öffnen, noch einen Schritt weiter.

Mit der RiOS Service Platform (RSP)können auf den Steelhead-Appliances in einer eigene Partion zusätzliche Dienste laufen.
Mit der RiOS Service Platform (RSP)können auf den Steelhead-Appliances in einer eigene Partion zusätzliche Dienste laufen.
Foto: Riverbed

Die RSP-Funktion ist nicht die einzige Neuerung von RiOS-Version 5.0: Zusätzlich erweiterte Riverbed den Support für Microsoft-Exchange-Umgebungen und bietet nun auch eine Protokolloptimierung für Exchange 2007 (MAPI 2K7) auf Anwendungsebene an. Dank Parsing sollen nun Web-basierende Enterprise-Anwendungen einschließlich SAP Netweaver, Oracle (auch 11i), Peoplesoft/J.D. Edwards, Microsoft und Siebel CRM, Sharepoint sowie Outlook Web Access (OWA) noch schneller laufen. Außerdem reduzierte Riverbed die Chattiness (Übersprechen) und die Verzögerung der Anwendungen.

Was die Visibilität im WAN anbelangt, haben Kunden nun die Wahl zwischen drei Modi - einer durchgängigen Transparenz des WAN-Verkehrs über IP-Adressen und Ports (wie bei Cisco Usus), nur über Ports sowie über die Adresse der Steelhead-Appliance – bei Riverbed Default und "Correct Addressing Modus" genannt. Neu hinzugekommen ist außerdem eine granularere Bestimmung der Dienstgüte (QoS – Quality of Service) sowie verbesserte Sicherheitsfunktionen, etwa die neue IPsec-Unterstützung.

RiOS 5.0 ist ab Anfang März verfügbar. Das Software-Upgrade ist für Riverbed-Kunden mit Wartungsvertrag kostenlos, allerdings fallen rund 500 Dollar Aktivierungsgebühr für die RSP-Funktion an. (mb)