Planspiele bei Easycash

Risikoprofile von Millionen EC-Karten versilbern

15.09.2011

Zahlungsfähigkeit bewertet

Erkenntnisse über die Zahlungsfähigkeit von Kontoinhabern sollten dem Radiosender NDR Info zufolge an Inkassounternehmen, Versandhandel, Versicherungen und Telekom-Firmen verkauft werden. Easycash- Geschäftsführer Christoph Pfeifer habe eingeräumt, dass es bereits Verträge mit anderen Unternehmen gegeben habe. Ein Easycash-Sprecher habe sich darauf berufen, dass das Vorhaben dem NRW- Datenschutzbeauftragten "ordnungsgemäß angezeigt" und "nicht beanstandet" worden sei, berichtete NDR Info.

Behördensprecherin Gayk räumte auf dpa-Anfrage ein, dass die Meldung zunächst in einer Abteilung eingegangen sei, die bis dahin nicht mit Easycash befasst war. Deswegen sei nicht sofort aufgefallen, dass Daten unmittelbar aus dem Zahlungsverkehr genutzt werden sollten. Es sei dem Unternehmen aber keineswegs ein Freibrief erteilt worden.

Bei den alteingesessenen Auskunfteien wird der Fall aufmerksam beobachtet. Die Verwendung von Bonitätsdaten ist strikt geregelt: So dürfen etwa von der Schufa Holding nur vom Verbraucher unbestrittene Forderungen verwendet werden. Die Kunden müssen über die Verwendung informiert und in der Regel mit ihr einverstanden sein. Auch dürfen sie nur den 6.000 Vertragsunternehmen mitgeteilt werden, die ein Kreditrisiko beim Geschäft mit dem Verbraucher tragen. (dpa/ajf)