Firmen sind anfällig für Computermissbrauch

Risiken durch Internet-Kriminalität

12.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Der Autor beschreibt zahlreiche Formen von Computermissbrauch, die Unternehmen wirtschaftlichen Schaden zufügen können. Firmenverantwortliche sollen durch die Lektüre mehr Bewusstsein für IT-Sicherheit entwickeln, die Beschreibung technischer Gegenmaßnahmen ist nicht das Anliegen des Buchs.

Frank Hartmann benennt zwei wesentliche Faktoren, die Unternehmen anfälliger für Computerkriminalität machen: die zunehmende Digitalisierung von Daten und die weltweite Vernetzung. Welche Bedeutung das so genannte digitale Nervensystem für die Wirtschaft bereits erlangt hat, zeigen großflächige Ausfälle von IT-Systemen, etwa durch Viren.

Das Buch beschreibt die Bedrohungen durch derartige Schadprogramme, geht aber auch auf gezielte Diebstähle von Laptops oder Wirtschaftsspionage durch Geheimdienste ein. Es dokumentiert alle diese Gefahren anhand meist spektakulärer Vorfälle.

Der Autor nimmt in aufeinander folgenden Kapiteln die Perspektiven der Opfer, der Täter und der Strafverfolger ein. Gerade Letzteren attestiert er weitgehende Erfolglosigkeit, ihnen fehle es an Geld, Personal und Ausstattung.

Insgesamt vermittelt das Werk einen guten Eindruck für Gefahren, die Unternehmen in einer digitalen, vernetzten Welt drohen. Für diejenigen, die Sicherheitskonzepte realisieren sollen, ist es von geringerem Nutzen. (ws)

Frank Hartmann: Wirtschaftskriminalität im Internet. Geschäftsrisiken durch Computermissbrauch und Datenspionage. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst 2001. 305 Seiten, 24,90 Euro.