"Keine geschäftliche Grundlage"

Rimini Street verliert Interesse an SAP-Tochter TomorrowNow

09.04.2008
Das Software-Wartungsunternehmen Rimini Street hat das Interesse an der SAP-Servicetochter Tomorrow Now verloren.

"Es gibt keine geschäftliche Grundlage, SAP für das Unternehmen Geld zu bezahlen", sagte Rimini-Street-Chef Seth Ravin der "Financial Times Deutschland" (FTD/Mittwochausgabe). Mehrere TomorrowNow-Kunden, darunter auch Global-Fortune-500-Unternehmen, seien ohnehin bereits zu seiner Firma übergelaufen, mit weiteren stünde er kurz vor Vertragsabschluss. Laut SAP-Amerikachef Bill McDermott gibt es aber noch mehrere andere Interessenten für die Tochter.

Im November vergangenen Jahres hatte Rimini Street ihr Interesse an dem Konkurrenten TomorrowNow angemeldet, nachdem SAP einen Verkauf öffentlich erwogen hatte. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte Ravin von Anfragen verschreckter TomorrowNow-Kunden berichtet, die einen Wechsel zu Rimini Street erwögen. Kunden seien verunsichert, da das Management von TomorrowNow das Unternehmen verlassen habe und SAP mit der vagen Ankündigung nicht klargestellt habe, was mit der Tochtergesellschaft passieren solle, hatte Ravin gesagt.

Rimini Street wartet wie TomorrowNow Softwareanwendungen von Peoplesoft, JD Edwards und Siebel - alles Firmen, die vom SAP-Rivalen Oracle gekauft worden waren. Der Rimini-Street-Chef war auch einer der Gründer von TomorrowNow und verkaufte das Unternehmen später an SAP. Rimini Street beschäftigt etwa 40 Mitarbeiter, TomorrowNow hat nach früheren Angaben knapp 160 Mitarbeiter. (dpa/tc)