RIM widerlegt die Pessimisten

12.04.2007
Der "BlackBerry"-Anbieter Research in Motion (RIM) hat im vierten Fiskalquartal ordentlich neue Abonnenten rekrutiert und deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Allerdings überschattet der Backdating-Skandal weiterhin auch die Performance der Kanadier.

Trotzdem gab der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Zahlen nachbörslich nach, weil der Umsatz knapp unter der Erwartung der Analysten lag und RIM seine Gewinnprognose für das laufende Vierteljahr unverändert ließ. Co-CEO Jim Balsillie äußerte sich dennoch erfreut über das Abschneiden und wertete das Resultat als Anzeichen dafür, dass RIM "in die nächste Wachstumsphase eintritt". Mit neuen Geräte-Features wie Media-Playern erschließe sich die Firma neue Kundensegmente.

Für das Ende März abgeschlossene Q4 wies RIM einen Nettogewinn von 187,9 Millionen Dollar oder 99 Cent pro Aktie aus. Ein Jahr zuvor hatte es unterm Strich nur 18,4 Millionen Dollar verdient, allerdings auch 162,5 Millionen Dollar für den Vergleich in der Patentklage von NTP abgeschrieben. Ohne diese Einmalbelastung hätte der Profit je Anteilschein seinerzeit 65 Cent betragen.

Die Quartalseinnahmen stiegen im Jahresvergleich von 561,2 Millionen auf 930,4 Millionen Dollar. RIM gewann im Laufe des Berichtszeitraums 1,02 Millionen neue Kunden und hat nun rund acht Millionen BlackBerry-Abonnenten.

Alle Zahlen sind nur vorläufig, da weiterhin eine Ermittlung der US-Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC bezüglich der historischen Optionsvergabe von RIM läuft. Diese Untersuchung ist nicht mehr nur informell, sondern inzwischen formell. RIM hatte im vergangenen Monat nach Abschluss seiner internen Prüfung angekündigt, es werde vermutlich den Gewinn für das Geschäftsjahr 2006 um rund 250 Millionen Dollar reduzieren, weil es seit den 90er Jahren etwa 3000 Optionspakete inkorrekt verbucht habe. Balsillie war deswegen als Chairman zurückgetreten.

Für das laufende Quartal geht RIM, dessen neue Geräte wie das "Pearl"-Smartphone oder der "BlackBerry 8800" sich sehr gut verkaufen, von 1,025 bis 1,075 Milliarden Dollar Umsatz und 99 Cent bis 1,07 Dollar pro Aktie Gewinn aus.

Im nachbörslichen Handel fiel der Kurs der RIM-Aktie um 6,7 Prozent auf 136,25 Dollar. (tc)