Orientierungswissen muß geschaffen werden

Riesenhuber setzt sich für praktische DV-Ethik ein

08.12.1989

BONN (pi) - "Neue Bausteine für eine praktische Ethik" fordert Bundesforschungsminister Riesenhuber. Anläßlich einer Gesprächsrunde mit technisch-wissenschaftlichen Vereinigungen betonte der Minister, daß im Rahmen der Technologieförderung auch die Folgen der Informationsverarbeitung berücksichtigt würden.

Ein breiteres Orientierungswissen müsse geschaffen werden, damit Informations-techniken verantwortlich eingesetzt werden könnten. Riesenhuber begrüßte daher das Bemühen technisch-wissenschaftlicher Vereinigungen, eine breite Diskussion über die Themen Künstliche Intelligenz, Kommunikationsnetze und Recht der Informatik zu entfachen.

So habe der Verein Deutscher Ingenieure einen Ausschuß "Künstliche Intelligenz" eingesetzt, der das implizit verwendete Menschenbild im Bereich bisher üblicher Verfahren wie Bild- und Sprachverarbeitung Robotertechnik, Deduktionsverfahren und Expertensysteme untersuchen soll. Zentrale Fragestellung sei, wie sich das technische Menschenbild vom gegenwärtigen philosophischen unterscheide, das sich aus den denkerischen und wissenschaftlichen Bemühungen der europäischen Geistesgeschichte entwickelt habe.

Was unter einer "arbeitsbezogenen, menschengerechten Softwareentwicklung" zu verstehen ist, wolle die Gesellschaft für Informatik in einem Arbeitskreis "Theorie der Informatik" herausfinden. Außerdem arbeite die Gesellschaft für Rechts- und Verwaltungsinformation an Vorschlägen auf dem Gebiet des Datenschutzes, um die Rechtsverhältnisse im Bereich Informationstechnik weiterzuentwickeln.