Sirius und XM

Riesenfusion von US-Satellitenradio-Betreibern genehmigt

28.07.2008
In den USA entsteht ein neuer Rundfunk-Gigant. Die beiden Satelliten-Sender Sirius und XM haben am Freitag nach mehr als einjähriger Prüfung die letzte Erlaubnis für ihre Fusion bekommen.

Die US-Fernmeldeaufsicht FCC tat sich mit ihrer Genehmigung bis zuletzt schwer, weil die beiden Sender den Markt dominieren. Sie befürchtete ein Monopol, bei dem sie den Wettbewerb abwürgen und die Preise diktieren könnten. Als Zugeständnis müssen XM und Sirius unter anderem die Preise über drei Jahre deckeln. Zusammen haben sie mehr als 17 Millionen Abonnenten.

In den USA spielt Satellitenradio eine besondere Rolle. Durch den Übertragungsweg sind die Sender auch in dem riesigen Land überall empfangbar. Beide verlangen pro Monat eine Gebühr von etwas über zehn Dollar. Ein Vorteil für die Hörer ist, dass sie als Bezahlsender weitgehend auf Werbung verzichten. Für XM und Sirius waren bisher jeweils spezielle Empfangsgeräte notwendig, binnen eines Jahres müssen sie kompatible Radios auf den Markt bringen. Außerdem sollen künftig auch andere Anbieter entsprechende Empfänger verkaufen können.

XM Satellite Radio hatte zuletzt rund 8,5 Millionen Kunden und Sirius Satellite Radio etwa 8,6 Millionen. Bei Bekanntgabe der Fusion im Februar 2007 hatte das Geschäft einen Gesamtwert von 13 Milliarden Dollar. Seitdem sind die Aktienkurse der Sender allerdings um rund 40 Prozent eingebrochen. XM und Sirius machen die wirtschaftlichen Probleme in Amerika zu schaffen. Unter anderem trifft sie der scharfe Niedergang des Automarktes - Autoradios sind ein wichtiger Teil ihres Geschäfts. Außerdem gibt es immer mehr Konkurrenz durch zumeist kostenlose Internet-Radiosender. (dpa/tc)