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Ricke warnt Reding vor zu viel Regulierung

10.07.2006
Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke hat die Europäische Union (EU) vor zu viel gesetzlicher Regulierung des Wettbewerbs von schnellen Internetverbindungen gewarnt.

Die Politik von EU-Medienkommissarin Viviane Reding weise "in die falsche Richtung", schreibt Ricke in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "Die EU-Kommission setzt entgegen öffentlichen Bekenntnissen auf mehr, nicht auf weniger Regulierung." Sie wolle auch das Glasfasernetz dem "gleichen Regulierungsregime" unterwerfen, wie die alten Kupferanschlussnetze.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom betonte, sein Unternehmen sei bereit, mit Investitionen in neue Breitbandinfrastruktur "erhebliche Risiken einzugehen". Dieses Engagement dürfe nicht abgewürgt werden, weil Brüssel es nicht zulasse, dass sich in dem umkämpften Markt Vorreiter bilden. "Wenn Regulierung solche Vorreitervorteile nicht zulässt, wird es auch keine Innovationen durch regulierte Unternehmen geben", mahnte Ricke.

Die Telekom baut für drei Milliarden Euro ein Hochgeschwindigkeitsnetz, mit dem die Übertragung von Medieninhalten verbessert werden soll. Offen ist noch, ob das Netz von der Regulierung ausgeklammert wird, um dem Unternehmen "Pioniergewinne" zuzugestehen. Ein entsprechendes Gesetz wird von der Europäischen Kommission scharf kritisiert und könnte am Widerstand aus Brüssel scheitern. (dpa/tc)