Bonner Carrier mit zu duenner Eigenkapitaldecke

Ricke: Eine Telekom AG wird fuer Mehreinnahmen des Bundes sorgen

21.05.1993

Wenn noch in diesem Jahr ein grundsaetzlicher Entschluss zur Teilprivatisierung falle, duerfte, wie Ricke vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Duesseldorf ausfuehrte, der erste Boersengang der Telekom AG 1996 stattfinden. Im Jahr 2000 koenne das Unternehmen dann, so der Telekom-Chef in Anspielung auf interne Berechnungen, einen Umsatz von 80 Milliarden Mark erzielen - mit einem Ergebnis vor Steuern von rund 15 Milliarden Mark. Dem stuenden bei einer Beibehaltung der Behoerdenstruktur ein Umsatz von lediglich 73 Milliarden Mark beziehungsweise Gewinn vor Steuern von 6,5 Milliarden Mark gegenueber.

Das bessere Ergebnis werde, wie Ricke betonte, zu hoeheren Steuereinkuenften des Bundes fuehren, die von 1996 bis 2000 auf Mehreinnahmen von rund 20 Milliarden Mark kumulierten. Ab dem Jahr 2000 koennten die oeffentlichen Kassen jaehrlich mindestens sechs bis sieben Milliarden Mark mehr verbuchen. Ricke wies im Zusammenhang mit der Privatisierungsdiskussion ferner darauf hin, dass das Postverfassungsgesetz eine Eigenkapitalquote von 33 Prozent vorsieht, im internationalen Vergleich jedoch mindestens 40 Prozent erforderlich seien.

Die Telekom werde voraussichtlich fuer das Geschaeftsjahr 1992 eine Quote von 24 Prozent ausweisen (36 Milliarden Mark Eigenkapital, 150 Milliarden Mark Bilanzsumme), die aber voraussichtlich bis 1995 bei einer auf 190 Milliarden Mark angestiegenen Bilanzsumme auf 20 Prozent zurueckgehen werde. Nur durch einen Gang an die Boerse koenne, so Ricke, die notwendige Aufstockung des Eigenkapitals in Hoehe von 20 bis 30 Milliarden Mark erzielt werden.