Kosten in der IT/Kommentar

Richtig sparen

21.03.2003
Helga Biesel Redakteurin CW

"Wer sich zu sehr auf die Kosten konzentriert, verliert die Beweglichkeit." Wer sich zu wenig darum kümmert, auch, ist der krisenbewusste IT-Chronist versucht, das griffige Statement von Meta-Group-Chairman Dale Kutnick zu kontern. Wie aber das richtige Maß finden, welche Stellschraube in welche Richtung drehen, wo liegen die betriebswirtschaftlichen, wo die technischen Prioitäten?

Kosten-Nutzen-Überlegungen begleiten den IT-Einsatz im Unternehmen, seit es Informationstechnik gibt, begründen sie von Anfang an. Doch wurden über ihren erstaunlichen Performance-Steigerungen die Kosten der IT häufig aus den Augen verloren. Immer wieder galt es, kurzfristig neue Hard- und Softwaretechniken, Standards, Versionen, Security-Features etc. zu integrieren. Auch wenn die Gartner Group vor Jahren bereits das Thema Total Cost of Ownership (TCO) in die Vorstandsetagen pushte, die Kostentransparenz mittels IT machte Fortschritte, die Kostentransparenz in der IT selbst weniger.

In Folge der Wirtschaftskrise wurden im vergangenen Jahr IT-Konsolidierung und -Standardisierung notgedrungen die Hauptthemen für die IT-Chefs fast aller Unternehmen. Ein Teil ihrer bislang üppigen Budgets sollte auf diese Weise gespart werden, natürlich ohne die Agilität und die Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu gefährden.

Das heißt heute, IT-Ausgaben sind präzise zu beziffern. Ungenauigkeiten werden nicht mehr hingenommen. Leicht könnten traditionelle Schätzmethoden in allen Varianten beispielsweise für Softwareprojekte zum Zuge kommen (Seite 36). Bestehende Verträge sollten Paragraf für Paragraf nachverhandelt und konsolidiert werden, eine Maßnahme, die wegen ihrer geringen Kosten schnell zu Einsparungen führt (Seite 38). Dasselbe gilt für Dienstleistungsverträge, hier lassen sich die einzelnen Preiskomponenten gut vergleichen (Seite 42). Häufig geht es nur um Hausaufgaben, die längst erledigt hätten werden sollen.