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Richter Jackson: Microsoft ist ein Monopolist

05.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Kartellverfahren gegen Microsoft ist eine wichtige Vorentscheidung gefallen: Der zuständige Richter Thomas Jackson folgte in seiner Tatsachenfeststellung ("Finding of facts") weitgehend dem Vorwurf der Kläger - US-Justizministerium und 19 US-Bundesstaaten - und wirft dem Konzern Monopolmißbrauch zum Nachteil der Verbraucher vor. Die Gates-Company habe "räuberische Taktiken" gegen Firmen eingesetzt, sobald diese konkurrierende Produkte entwickeln wollten. Dadurch seien den Kunden zahlreiche nützlichen Innovationen verwehrt geblieben. Microsofts CEO (Chief Executive Officer) Bill Gates wies die Vorwürfe zurück. Sein Unternehmen kämpfe fair und gesetzestreu um Marktanteile. Als Reaktion auf die Aussage des Richters gab die Microsoft-Aktie im nachbörslichen US-Handel um dreieinhalb Dollar nach.

Microsoft hat nach der Verkündung des Finding of facts nun einen Monat lang Zeit, auf die Vorwürfe zu reagieren. Dann - vermutlich erst im kommenden Jahr - spricht Jackson das endgültige Urteil. Als mögliche Strafen drohen Geldbußen oder sogar eine erzwungene Aufteilung des Software-Imperiums.

Interessierte können die komplette Ausführung von Richter Jackson und die ausführlichen Erwiderungen von Microsoft auf der Site des Herstellers nachlesen und herunterladen - ganz antimonopolistisch auch im WordPerfect-Format (knapp halb so groß wie die entsprechende Word-Datei)...