Richard Belluzo soll Synergie-Effekte schaffen HP legt Computer-Divisionen zu einer neuen Einheit zusammen

08.09.1995

MUENCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) legt die Geschaeftsbereiche PC- und Druckersysteme, Workstations und Server sowie Support und Beratung in die Obhut einer uebergeordneten Einheit, der Computer Organization (CO). Ihr wird Richard Belluzo als Executive Vice- President vorstehen. Er berichtet direkt an HP-CEO und President Lewis Platt.

Belluzo stand bislang HPs Computer Products Division vor, die sich dem Geschaeft mit PCs und Druckern widmete. In seiner neuen Funktion zeichnet er fuer einen Etat von mehr als 20 Milliarden Dollar verantwortlich, also fuer rund 80 Prozent des gesamten HP- Umsatzes. An Belluzo berichtet Willem Roelandts, Haupt der Computer Systems Organization und verantwortlich fuer Workstations und Server. Er ueberwacht somit die Rechnerfamilien HP 9000 Serie 700 (Workstations), HP 9000 Serie 800 (Unix-Server) und HP 3000 (proprietaere MPE-Server). An Belluzo berichtet ferner James Arthur, der sich um HPs Worldwide Customer Support Organization kuemmert.

Diese Geschaeftsbereiche werden auch weiterhin bestehen. Wie eine HP-Sprecherin sagte, erwartet das Unternehmen von der Zusammenfuehrung der Entscheidungskompetenz in die Haende von Belluzo, dass dieser SynergieEffekte aus der Verbindung verschiedener Technologien (Prozessoren, Betriebssysteme, Netzwerke) sowie Vertriebskanaele entwickeln wird.

Die Umorganisation ist HPs erste groessere Umstrukturierung seit fuenf Jahren. Damit wolle das Unternehmen, so urteilen Marktbeobachter, signalisieren, dass man den Kunden als eine Einheit mit einem Ansprechpartner gegenuebertreten wolle. HP habe zudem erkannt, dass Computerbereiche wie etwa PC- und Server- Systeme sowie Netzwerke immer schneller zusammenwachsen. Dem wolle man auch durch eine firmeninterne Struktur Rechnung tragen.

Ein Analyst aeusserte zudem die Vermutung, dass sich HP von Belluzos Qualitaeten als Manager, der Kosten zu reduzieren verstehe, einiges verspreche. Dies duerfte vor allem in Richtung der proprietaeren HP- 3000-Systeme gedacht sein.

Die Zusammenlegung der verschiedenen Geschaeftsbereiche ist wohl auch mit Blick auf die zukuenftige Technologieharmonisierung bei HPs Rechnersystemen angelegt: Bekanntlich unterhalten die Kalifornier mit Intel eine Partnerschaft zur Entwicklung einer neuen Prozessorgeneration, die die Intel- und die HP-PA- Architekturen zusammenfuehren soll. Erste Chips aus dieser Zusammenarbeit werden fuer 1998 erwartet.